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Hoffnung auf Überlebende nach Erdrutsch in Norwegen schwindet

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Ein Abgrund mitten im Wohngebiet: Fünf Menschen wurden bislang tot geborgen. Bild: dpa / [b'Jaran Wasrud', b'Nve']
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Hoffnung auf Überlebende nach Erdrutsch in Norwegen schwindet

03.01.2021, 15:20
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Nach tagelanger erfolgloser Suche nach Vermissten sinken in Norwegen die Hoffnungen der Rettungskräfte, noch Überlebende des schweren Erdrutsches in Ask zu finden. Am Sonntag bargen die Helfer ein fünftes Todesopfer; fünf Menschen wurden am Nachmittag weiter vermisst.

Norwegens König Harald V. und seine Frau Sonja besuchten den Unglücksort rund 25 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Oslo. Bei dem Erdrutsch in Ask in der Gemeinde Gjerdrum war am Mittwochmorgen ein ganzer Hügel eingesackt, ein Dutzend Häuser und 31 Wohnungen rutschten ab.

"Wir haben fünf Teams, die zur gleichen Zeit arbeiten. Sie verrichten eine sehr schwierige Arbeit, die nicht ohne Risiken ist", sagte der Leiter der Rettungsmission, Goran Syversen. Die Helfer versuchen demnach, auch Haustiere zu bergen.

Königsfamilie vor Ort – "Ich fühle mit Innen"

Das norwegische Königspaar und ihr Sohn, Prinz Haakon, trafen am späten Sonntagvormittag am Unglücksort ein. Nach einem Treffen mit den Rettungskräften zündeten sie in der Kirche von Gjerdrum Kerzen für die Opfer an. "Ich fühle mit Ihnen, die Sie das neue Jahr mit Traurigkeit und Ungewissheit beginnen", sagte der König in einer TV-Ansprache den Angehörigen und Gemeindemitgliedern.

Die zuständige Behörde gab an, dass ein Gebiet von insgesamt etwa 280.000 Quadratmetern ins Rutschen geraten sei. Einige Häuser wurden um 400 Meter verschoben. Das Erdreich in dem Gebiet besteht aus einem speziellen Lehm, der in Norwegen und Schweden verbreitet ist und sich schnell verflüssigen kann. Die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Erdrutsches in dem Gebiet ist laut norwegischer Wasser- und Energieverwaltungsbehörde (NVE) jedoch gering.

Zehn Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, einer von ihnen schwer. Etwa tausend Anwohner wurden in Sicherheit gebracht. "Wir sind nun in einem Hotel," sagte der Anwohner Olav Gjerdingen der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist eine völlig irreale und furchtbare Situation." Die Polizei hatte am Freitag eine Liste mit den Namen der Vermissten veröffentlicht, darunter auch zwei Kinder im Alter von zwei und 13 Jahren. Bei einem der Toten handelt es sich um einen 31-jährigen Mann. Zur Identität der anderen Opfer machte die Polizei zunächst keine Angaben.

(andi/dpa)

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Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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