Unser Plastikmüll landet häufig auf Müllkippen wie dieser in Indonesien.Bild: LightRocket / SOPA Images
Good News
Joghurtbecher, Chipstüten, Shampooflaschen: In der EU fallen Unmengen an Plastikmüll an. Ein richtiges Bewusstsein für den Müllberg, den wir da produzieren, haben wir aber oft nicht. Denn ein Teil davon verschwindet aus unserem Sichtfeld und wird ins Ausland exportiert, ganze 1,5 Millionen Tonnen waren es im vergangenen Jahr. Doch in Ländern wie Malaysia, Indonesien oder Vietnam landet der Plastikmüll oft auf ungesicherten Müllkippen – und nach einem starken Regen oder Sturm in den Flüssen und damit irgendwann im Meer.
Künftig will die EU aber mehr Verantwortung für den Plastikmüll übernehmen, den wir tagtäglich produzieren. Ab dem 1. Januar werden Exporte von Plastikmüll stark eingeschränkt. In Entwicklungsländer dürfen nur noch saubere Kunststoffabfälle zum Recycling ausgeführt werden, teilte die EU-Kommission mit. Auch Exporte und Importe in und aus Ländern der Industriestaaten-Organisation OECD sollen strikter kontrolliert werden.
"Die Ausfuhr unsortierten Plastikmülls in Nicht-OECD-Länder wird komplett verboten", stellte Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius klar. Das sei ein Meilenstein im Kampf gegen Plastikverschmutzung und im Übergang zur Kreislaufwirtschaft.
Unkontrollierter Handel hat zugenommen
In den vergangenen zehn Jahren habe der unkontrollierte Handel mit Plastikmüll zugenommen, erklärte die Kommission – zu Lasten der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit, fügte sie hinzu. Drittstaaten hätten oft nicht die Kapazität und Standards, problematischen Plastikmüll nachhaltig zu verarbeiten.
2019 hat die EU nach Angaben der Kommission 1,5 Millionen Tonnen Plastikabfälle exportiert, zumeist in die Türkei und asiatische Länder wie Malaysia, Indonesien, Vietnam, Indien und China. Der Anteil, der nach China ging, fiel jedoch nach Angaben der EU-Kommission drastisch, seit das Land 2018 selbst Beschränkungen beschlossen hatte.
Die von der Kommission am Dienstag beschlossenen Regeln sollen Beschlüsse umsetzen, die 187 Mitgliedsstaaten der Baseler Konvention im Mai 2019 getroffen hatten. Erstmals wurden damals globale Regeln für den Handel mit Plastikabfällen vereinbart.
(ftk/dpa)
Amazon ist seit Jahren um Imagepflege bemüht, zumindest hinsichtlich Umweltfreundlichkeit. Schwierige Angelegenheit für einen Konzern, der unzählige Pakete quer durch die Welt schickt. Da sind schon viele Eimer grüner Farbe nötig. Und diese stehen, zumindest auf dem Zettel, längst bereit.