Anlässlich des 75. Gedenktages der Befreiung von Auschwitz versammeln sich Staatsoberhäupter und Regierungschefs im israelischen Yad Vasehm.
Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macrons ist nach Israel gereist. Am Mittwoch wollte er die St. Anna Kirche besuchen. Die katholische Kirche gehört zum französischen Staatsgebiet. 1856 wurde sie Napoleon geschenkt. Heute untersteht sie einem französischen Orden. Und fällt nicht in die Zuständigkeit der Israelis.
Bei dem Besuch der Kirche kam es dann jedoch zu einer Auseinandersetzung zwischen Macron und den anwesenden Sicherheitskräften. Macron fühlt sich provoziert – wovon ist nicht ganz klar. Videos zeigen, wie sich der Präsident mit den Security-Mitarbeitern ein Wortgefecht liefert. "Niemand muss jemanden provozieren. Jeder kennt die Regeln. Ich mag nicht, was Sie hier machen", sagte Macron. Er redet sich in Rage und fügt hinzu:
Es ist nicht das erste Mal, dass ein französischer Staatspräsident mit Polizisten aneinander gerät. 1996 besuchte Jacques Chirac Jerusalem und geriet ebenfalls mit den Kräften aneinader. "Wollen Sie, dass ich zu meinem Flugzeug zurückgehe?", polterte Chirac. Wie Macron sprach auch er von einer Provokation.
French President Emmanuel Macron yells at Israeli police and kicks them out of the French church in Jerusalem pic.twitter.com/UDsx5ihaxh
— TRT World (@trtworld) January 22, 2020
Anders als heute bat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Chirac damals um Entschuldigung. Damit war die Sache erledigt. Ob der Vorfall mit Emmanuel Macron auch ein Nachspiel haben wird, zeigt sich.
Ici vivent les trois grandes religions du Livre, ensemble, à travers des lieux qui ont marqué leur propre Histoire. Le rôle de la France, par la laïcité, c'est de dire que reconnaître la part de chacun avec calme, respect, c'est un pas vers la capacité à vivre ensemble, en paix. pic.twitter.com/rycm52OFAY
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) January 22, 2020
(lin)