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Die AfD bringt Antisemitismus in die Parlamente, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer

23.03.2018, Berlin: Beatrix von Storch (AfD) filmt im Deutschen Bundestag mit ihrem Smartphone. Foto: Christophe Gateau/dpa | Verwendung weltweit
Ausreichend dokumentiert. AfD-Abgeordnete im Deutschen Bundestag.Bild: dpa
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AfD bringt Antisemitismus in die Parlamente, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer

27.05.2018, 15:5128.05.2018, 10:48
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CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat der AfD vorgeworfen, "Antisemitismus in die Parlamente" zu bringen.

"Diese Leute sind eine Bedrohung für jüdisches Leben in Deutschland."
Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin

"Alte Nazis, Neonazis und Rechtspopulisten. Sie sehen den Menschen nicht in seiner Würde als Individuum. Diese Leute sind eine Bedrohung für jüdisches Leben in Deutschland, schrieb Kramp-Karrenbauer in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".

Die "Rattenfänger" der AfD würden zwar versprechen, jüdisches Leben in Deutschland schützen zu wollen. Allerdings gebe es in der Partei "an allen Ecken und Enden Antisemitismus".

Scharf verurteilte Kramp-Karrenbauer auch Boykottaufrufe gegen Israel. "Der Antisemitismus kommt unter dem Deckmantel der Israel-Kritik daher. Linke und linksextreme Antisemiten sprechen von vermeintlich legitimer Israelkritik aber verneinen das Existenzrecht Israels. Die Aktivisten der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) haben 'Kauft nicht bei Juden' in linken Kreisen salonfähig gemacht. "Wir müssen eine Grenze ziehen."

Studie: AfD-Wähler für Union nur schwer zu erreichen

Erst in der vergangenen Woche hatte die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung eine neue Studie über Wähler der AfD vorgelegt. Ergebnis: Die Wähler der Rechtspopulisten seien für die Union nur schwer zu erreichen, erst recht nicht durch einen Anbiederungskurs.

"Wer sich im Umfeld der Union bewegt, hat ein deutlich anderes Weltbild."
Norbert Lammert, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung

Wer sich im Umfeld der Union bewege, habe ein "deutlich anderes Weltbild" als Anhänger der AfD, sagte Norbert Lammert, der neue Leiter der Adenauer-Stiftung.

Der Mann der klaren Worte

"Vor allem die Wähler der AfD, mit gewissem Abstand aber auch die Wähler der Linken, weisen Zukunftserwartungen auf, die stark durch negative Gefühle geprägt sind", heißt es in der Studie, die auf drei repräsentativen Umfragen beruht. Wähler von Union und FDP blickten optimistisch in die Zukunft, die Wähler von SPD und Grünen stehen demnach dazwischen.

Der Aussage "Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz für Deutschland" stimmen demnach 33 Prozent der Befragten zu. Unter den AfD-Anhängern sind es 83 Prozent, bei den Unionsanhängern nur 14 Prozent. Dazwischen liegen FDP (15), SPD (17), Grüne (22) und Linke (53).

Dem Satz "Ich habe häufig Angst vor dem, was kommen wird", stimmen insgesamt 34 Prozent zu, bei den Unionsanhängern sind es 19 Prozent, bei den AfD-Anhängern 59 Prozent. Dazwischen FDP (22), SPD und Grüne (je 34), Linke (43).

(per/dpa/afp)

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