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Energydrinks: Renate Künast (Grüne) fordert Verkaufsverbot für Jugendliche

Renate Künast (l.), Ernährungsexpertin der Grünen, und Gitta Connemann, CDU-Fraktionsvize.
Renate Künast (l.), Ernährungsexpertin der Grünen, und Gitta Connemann, CDU-Fraktionsvize.bild: imago images/unsplash/watson-montage
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Grünen-Politikerin Künast fordert: Energydrinks erst ab 16 Jahren – CDU protestiert

25.08.2019, 14:02
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Die Grünen-Ernährungsexpertin Renate Künast will Kinder und Jugendliche mit einem Verkaufsverbot stärker vor den Gefahren von Energydrinks schützen. "Diese Drinks sind keine Limonaden, sondern für jeden zehnten Jugendlichen in Deutschland eine Gesundheitsgefahr", sagte Künast am Wochenende. Eine Altersbeschränkung sei das "wirksamste Mittel", um vor Risiken durch übermäßigen Energydrink-Konsum zu schützen. Widerspruch kam aus der Union. Fraktionsvize Gitta Connemann (CDU) sagte: "Verkaufsverbote sind keine Lösung."

"Unter 16-Jährige sollten diese Drinks nicht kaufen dürfen", forderte hingegen Künast in der Samstagsausgabe des "Handelsblatts". Die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion warf der Bundesregierung Untätigkeit vor, nachdem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Ende Mai vor den Gesundheitsrisiken durch das in den Getränken enthaltene Koffein gewarnt habe.

Gesundheitliche Gefahren durch Energydrinks

Befragungen von Kindern und Jugendlichen belegen dem Institut zufolge, dass jeder Zehnte zu bestimmten Gelegenheiten mindestens einen Liter Energydrink konsumiert. Bei einigen hätten sich daraufhin moderate bis schwerwiegende Wirkungen gezeigt wie Kurzatmigkeit, schwere Übelkeit, Angstzustände oder unkontrolliertes Muskelzittern. "Die Bundesregierung verharmlost die gesundheitlichen Gefahren durch Energydrinks", sagte Künast.

Im Auftrag des Bundesernährungsministeriums läuft derzeit eine "Datenerhebung zur Koffeinaufnahme" bei Kindern und Jugendlichen durch das Robert-Koch-Institut, wie das "Handelsblatt" weiter schrieb. Der Bericht werde "in Kürze" veröffentlicht, dann könne über die weiteren Handlungsoptionen, etwa eine mögliche Forschungsförderung, entschieden werden, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) auf eine Anfrage von Künast.

Connemann: "Was käme als nächstes? Kaffee?"

Unionsfraktionsvize Connemann kritisierte den Vorschlag von Künast. Sie sagte im "Handelsblatt", Verkaufsverbote erhöhten den Reiz der Getränke. "Was käme dann als nächstes? Kaffee? Eine Tasse von 150 Millilitern enthalte mehr Koffein als ein Energydrink", fügte sie hinzu. Viele Lebensmittel enthielten Koffein. Das Thema eigne sich nicht für "grüne Verbotspolitik" und "Angstmacherei", betonte die CDU-Politikerin.

Gleichwohl sieht auch Connemann in übermäßigem Konsum von Energydrinks ein Gesundheitsrisiko. Darauf sei aber schon reagiert worden. Der Gesetzgeber habe die Höchstmenge an Koffein bei Energydrinks bereits begrenzt, sagte die Bundestagsabgeordnete. Warnhinweise seien Pflicht. Connemann sieht zudem die Eltern gefordert. Schulen, Sportvereine und Unternehmen könnten das flankieren. "Im Pausenkiosk haben Energydrinks nichts verloren", sagte sie.

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(as/afp)

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