Der Bundesvorsitzende des AfD-Mittelstandsforums, Matthias Gellner, hat die Partei am Freitag verlassen. "Den Austritt aus der AfD kann ich bestätigen", teilte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatte "Die Welt" darüber berichtet.
Der innerparteiliche Umgang miteinander sei "mehr als erschreckend". Die AfD stelle Ansprüche an andere Parteien, werde ihnen aber selbst nicht gerecht. "Auch die Wertschätzung gegenüber den Unternehmern innerhalb der Partei war eher mäßig, und die Arbeit des Mittelstandsforums wurde selten wertgeschätzt."
Nach nunmehr sechs Jahren in der AfD müsse er feststellen, dass er zwar sympathische und engagierte Leute kennengelernt habe, diese aber "zwischen den ständigen Grabenkämpfen zerrieben" würden. Im Landesverband Nordrhein-Westfalen seien die Gräben besonders tief.
Matthias Gellner war neben seinem Posten als Bundesvorsitzender des Mittelstandsforums der AfD auch stellvertretender Sprecher im Kreisverband Bottrop. 2017 stand er auf der Liste der AfD für die Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen.
Ein früherer Geschäftspartner attestierte Gellner gegenüber dem Recherche-Portal "Correctiv" 2017 keine rechtschaffenen Qualitäten: "Seitdem er mich beschissen hat, habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm", sagte der Mann, der anonym bleiben wollte.
(ll/mit dpa)