Damit sind die Grünen unter anderem zur Wahl angetreten: Sie wollen das Wahlalter herabsetzen. Wenn es nach den Grünen geht, sollten Menschen bereits mit 16 Jahren den Bundestag und auch das Europaparlament wählen dürfen. Bisher gilt noch das Wahlalter 18.
Auch die jüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag, Emilia Fester, spricht sich offen für die Beteiligung junger Menschen an der Politik aus. Bei ihrer Rede im Bundestag Ende September lobte die 24-Jährige die Klimabewegung Fridays for Future und machte klar: Die Jugend räumt mit dem Vorurteil auf, sie sei politikverdrossen.
Außerdem sagte sie:
Fester will also der Jugend eine Stimme geben. Und sie freut sich nun darüber, dass offenbar auch der politische Gegner langsam auf diesen Zug mit aufspringt: die CDU.
Was im ersten Moment wirkt, wie ein Schulterschluss zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien, ist allerdings in Wahrheit nicht ganz so einhellig. Denn: Nicht die Bundes-CDU spricht sich offen für das Herabsetzen des Wahlalters aus. Lediglich die CDU in Nordrhein-Westfalen hat ein solches Vorgehen in ihren Koalitionsvertrag mit aufgenommen.
Das machte Fester in einer Q&A-Runde auf Instagram deutlich. Eine:r ihrer Follower:innen hatte die junge Grüne gefragt, wie ihre Partei eine Zweidrittel-Mehrheit für das Wahlalter bekommen möchte. Eine solche Mehrheit ist notwendig, da es sich um eine Änderung des Grundgesetzes handelt.
Fester sagte darauf:
Das sei der erste Schritt dahin, das Wahlalter 16 auch für die Bundestagswahlen einzuführen. "Dafür brauchen wir die Zweidrittelmehrheit, also die Union", meinte Fester weiter.
Die konservative Partei mache allerdings bereits "ganz gute Schritte", sagte Fester weiter. "Zum Beispiel in NRW haben Sie in den Koalitionsvertrag mit den Grünen auch reingeschrieben, dass sie das Wahlalter 16 dort auf Landesebene wollen." Diese Einheitlichkeit, die immer so beschworen werde, sei also gar nicht mehr so präsent.
Einen kleinen Seitenhieb gegen die Unionsfraktion im Bundestag gab es dann aber doch: "Ich hoffe, dass die CDU/CSU sich auch noch berappelt", meinte Fester.