Die Studentenschaft der Freien Universität Berlin wollten Hans-Georg Maaßen loswerden. Und sie haben es geschafft.
Während Regierung und Parteien schier endlos über die Zukunft des Noch-Verfassungsschutz-Chefs streiten. Während die Stammtische in Deutschland heißlaufen ob all der Aufregung über dessen "Beförderung" ins Innenministerium. Während all dem zeigte die FU der Hauptstadt mal eben, wie einfach sich Streits manchmal lösen lassen.
Bereits am Dienstag, als wegen Maaßen gerade das Krisentreffen im Kanzleramt stattfand, wendete sich der Allgemeine Studierendenausschuss der FU an die Öffentlichkeit.
Tatsächlich führte die Uni Maaßen bis vor einigen Tagen mit Profil und Kontaktdaten unter ihren Mitarbeitern als Lehrbeauftragten auf der Homepage der juristischen Fakultät.
Sie stand auch noch online, als wir von watson bei der Uni nachfragten, wie der Präsident denn zur Forderung seiner Studenten stehe.
Ein Sprecher der Universität zeigte sich schon da ziemlich irritiert: "In der Tat hat Herr Maaßen ein Blockseminar zum
Thema Verfassungsrecht und Verfassungsschutz angeboten", sagte er.
Davor fanden Seminare
mit dem gleichen Titel in den Sommersemestern 2012 und 2015 statt. Lange her, weitere Veranstaltungen mit Maaßen seien keine geplant, sagte der Sprecher. Die Universität versprach, den Fall zu prüfen und meldete sich nach nur einem Tag zurück.
Wir waren baff vom schnellen Resultat. Auch die Studenten des Asta wird es freuen, dass die Verwaltung ihrer Forderung nachgekommen ist. Ihre Universität empfand sie offenbar als nachvollziehbar. Sie deckt sich auch mit dem bürokratischen Regeln der FU.
Schnell verpufft der Aufreger aus dem ersten Tweet des AstAs also wieder. Was bleibt: Manchmal können Institutionen auch auf das hören, was ihre Mitglieder zu sagen haben.