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#GamerLeaksDE: Gamer erzählen ihre Erfahrungen mit Sexismus und Rassismus

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Bild: gettyimages/twitter screenshot/youtube screenshot/montage
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#GamerLeaksDE – wie ignorant Gamer auf Sexismus-Vorwürfe reagieren

14.11.2018, 16:06
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Sexismus und Rassismus sind ein andauerendes Problem in der Gaming-Szene. Mit dem Hashtag #GamerLeaksDe werden nun Betroffene aus der Community dazu aufgefordert, ihre eigenen Erlebnisse mit Diskriminierung zu teilen.

Das gab es doch schon einmal? Richtig! #Gamergate
Bereits 2014 wurde unter dem #Gamergate öffentlich über Probleme wie Sexismus und Rassismus in der Gaming-Branche diskutiert. Damals rechnete der Ex-Freund der Viedeospieleentwicklerin Zoe Quinn in seinem Blog mit ihrer Beziehung ab. Plattformen wie 4chan und reddit griffen diese Abrechnung auf. Sie starteten eine regelrechte Hasskampagne gegen Quinn und gegen Frauen in der Branche als solche.

Ist das wirklich nötig? 

Ja! Das bewies erst kürzlich ein Beispiel aus dem beliebten Western-Epos "Red Dead Redemption 2". Besonders hohe Aufmerksamkeit bekam das Game in der vergangenen Woche in einem ziemlich hässlichen Zusammenhang. Dabei tauchte ein Video mit dem Titel "Red Dead Redemption 2 – Nervige Feministin verprügelt" auf. Es zeigte zum einen: Im Spiel ist es möglich, Frauenrechtlerinnen zu verprügeln. Zum anderen: Youtuber feierten das auch noch. 

Unter dem Video folgten vor allem antifeministische Kommentare. Hier nur zwei davon: 

"Alle Feministinnen brauchen eine ordentliche Klatsche von einem Mann." 
"Alle Feministinnen brauchen eine ordentliche Klatsche von einem Mann." Bild: YouTube Screenshot
"Es war ein Fehler, Frauen das Wahlrecht zu geben."
"Es war ein Fehler, Frauen das Wahlrecht zu geben."Bild: YouTube Screenshot

Kurzzeitig hatte YouTube Videos mit solchen Szenen zwar gelöscht, trotzdem waren sie später wieder auf der Plattform zu finden. Es dauerte auch nicht lange, bis ähnliche Videos auftauchten.

Passend sind jetzt hunderte von Usern  dem Aufruf von "De2Gamer" gefolgt und erzählen unter #GamerLeaksDE ihre eigenen Erlebnisse. Minütlich werden es mehr.

Doch ähnlich schon wie bei #Gamergate hat auch der neue Hashtag ein Problem: Gamer selbst reden die Zeugenberichte klein, fühlen sich angegriffen und versuchen den Hashtag für sich zu kapern. 

Sie bekommen dafür prominente Unterstützung. Wie hier zum Beispiel vom umstrittenen YouTuber "Unge" – der seinen Tweet inzwischen gelöscht hat: 

Ein weiterer Hashtag, der das Internet gerade beschäftigt:

Schöner sind da Emojis im Real Life: 

Video: watson/Marius Notter, Lia Haubner