Auf den ersten Blick klingt das, worüber die Regierung in Österreich, genauer gesagt die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), gerade nachdenken gar nicht mal so verkehrt. Sie wollen nämlich einen so genannten "Porno-Filter" einführen. Um Jugendliche vor Hardcorefilmen im Internet zu schützen etwa.
Auf den zweiten Blick wäre so ein Filter aber auch eine Zensur für viele Seiten, die gar nichts mit Pornographie zu tun haben.
Wir beantworten die zwei wichtigsten Fragen zum"Porno-Filter":
Großbritannien hat seit 2014 einen voreingestellten "Porno-Filter" für's Internet. Und das funktioniert so:
Eine ganze Menge! Denn die Erfahrung mit dem "Porno-Filter" in Großbritannien zeigt: Die Filter sieben eben nicht nur auf pornographische Material aus. So wurde dort etwa jede fünfte Seite blockiert – darunter auch harmlose Seiten.
Kritiker sehen in "Porno-Filtern" die Gefahr des "Overblockings", also einer staatlichen Zensur des Internets. Vor allem besteht die Angst, dass auch Seiten, die sich mit Themen wie sexueller Aufklärung, Coming-Out oder Dating beschäftigen, durch den Filter ausgesiebt werden könnten – und darunter könnten auch Dating-Apps wie Tinder oder OKCupid fallen.
Ein Sprecher der Datenschutzorganisation "Epicenter Works" sagte zudem: "Technisch Versierte können derartige Filter leicht umgehen. Gerade Jugendliche wissen das."
Trotz all der Kritik steht fest, dass Einführung eines Filtersystems bereits im Regierungsprogramm angedacht ist und das Familienministerium eine Anwendung des britischen Modells in Österreich prüft.
(hd)