Öffnet man am Donnerstag die Jodel-App, wird man von einem düsteren Layout überrascht. Als Jodel-Fan tut's im Herzen weh. Keine knalligen Farben für knallige Jodel-Späße. Schwarz statt bunt, ist das neue Motto. Außerdem werden deine geposteten Inhalte random blockiert und nur mit viel Glück freigeschaltet.
Was ist da kaputt, fragst du dich? Nope, es handelt sich nicht um irgendeinen technischen Fehler.
Mit dem rabenschwarzen Jodel-Tag möchte das Unternehmen gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform protestieren.
Zur Erinnerung: Künftig sollen laut Artikel 13 der Urheberrechtsreform Plattformen wie Facebook und YouTube dafür verantwortlich gemacht werden, wenn ihre User Inhalte hochladen, an denen sie nicht das Urheberrecht haben. Davon wäre auch Jodel betroffen.
"Jodel müsste schon beim Upload von Inhalten prüfen, ob diese Urheberrecht verletzen. Die einzige Möglichkeit dies zu tun, wären Uploadfilter", teilt ein Sprecher mit. Doch Maschinen tun sich mit bestimmten Inhalten schwer:
Um ein Zeichen zu setzen, hat Jodel sich entschieden, am 21. März eine undurchsichtige und zufällige Blockierung von Inhalten zu simulieren. Heißt: Mancher Post wird erlaubt, mancher wird blockiert. Der Zufall entscheidet. Wird ein Post nicht freigegeben, ist er als weißer Kasten im Feed sichtbar – der Inhalt kann nicht gelesen werden.
Jodel ist übrigens auch eine der Plattformen, die ausdrücklich als Unterstützer der großen Demonstrationen gegen Artikel 13 auftreten. Am kommenden Samstag sind Proteste in mehreren Städten geplant.
(so)