Die Differenzen sind enorm, die Aussichten auf Fortschritte in wichtigen globalen Fragen ziemlich gering: Der G20-Gipfel im japanischen Osaka beginnt unter keinen besonders guten Vorzeichen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde bereits vor Gipfelbeginn von Wladimir Putin kritisiert.
Merkel (CDU) traf noch vor Gipfelbeginn US-Präsident Donald Trump, der sie als "fantastische Person" und "großartige Freundin" lobte. Das Verhältnis sei "grandios", sagte er.
Kurz vor dem Gipfel hatte sich das noch ganz anders angehört: Trump kritisierte Deutschland wieder einmal scharf für mangelnde Verteidigungsausgaben und zu viel Nähe zu Russland. "Sie bezahlen einen potenziellen Feind", kommentierte Trump die deutsch-russische Zusammenarbeit im Energiebereich in einem Fernsehinterview.
Die Liste der internationalen Konflikte ist lang. Diese drei werden im Mittelpunkt stehen in Osaka:
Noch wichtiger als die Treffen im großen Kreis dürften aber die zahlreichen Einzelgespräche sein:
Für Erfolg oder Misserfolg des Gipfels in Osaka wird letztlich entscheidend sein, ob man sich bei den Streitthemen Klimaschutz und Freihandel überhaupt auf gemeinsame Formulierungen in der Abschlusserklärung einigen kann. Beim Klimaschutz war das in den vergangenen beiden Jahren nicht der Fall, da die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen sind.
Die Europäische Union will keine Formulierung zum Klima akzeptieren, die hinter vorherige Kommuniqués zurückfällt. "Ich denke, dass wir eine starke Erklärung zum Klimawandel brauchen", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Beim letzten Gipfel in Buenos Aires hatten sich die Gipfelteilnehmer im Dezember mit Ausnahme von Trump zur "uneingeschränkten Umsetzung" des Pariser Klimaabkommens bekannt und festgehalten, dass der Vertrag "unumkehrbar" sei.
(ll/dpa)