Brad Parscale ist seinen Job los.Bild: ap / Paul Sancya
USA
Nur gut drei Monate vor der US-Wahl hat
Präsident Donald Trump seinen Wahlkampfmanager ausgewechselt. Bill
Stepien werde die Leitung der Kampagne übernehmen, der bisherige Chef
Brad Parscale werde sich weiter um Digitales und soziale Netzwerke
kümmern, erklärte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) über Twitter.
Beide hätten seit Jahren gut für ihn gearbeitet, erklärte er weiter.
Der überraschende Personalwechsel dürfte auch mit den zuletzt für
den Republikaner Trump sehr schlechten Umfragewerten zusammenhängen.
Jüngste Erhebungen geben dem designierten Kandidaten der Demokraten,
Joe Biden, einen sehr soliden Vorsprung. Bis zur Wahl am 3. November
sind es aber noch gut drei Monate, was noch viel Raum für
Überraschungen lässt. Umfragen zeigen unterdessen, dass eine Mehrheit
der Wähler nicht von Trumps Umgang mit der Coronavirus-Pandemie
beeindruckt ist. Die Pandemie ist in den USA weiter außer Kontrolle -
und eine Besserung scheint bei derzeit täglich Zehntausenden
Neuinfektionen pro Tag bis auf Weiteres auch nicht in Sicht.
Trump glaubt, Sieg wird einfacher sein als 2016
Trump weist die schlechten Umfragewerte zurück. Er verweist
darauf, dass Umfragen 2016 einen Sieg seiner damaligen Gegnerin
Hillary Clinton prognostizierten - und damit falsch lagen. In seinem
Tweet erklärte er, der Sieg in diesem Jahr sollte einfacher sein als
jener vor vier Jahren, "weil unsere Umfragewerte schnell ansteigen".
Das deckt sich allerdings nicht mit den öffentlich bekannten
Umfragen, die Biden deutlich in Führung sehen, wie ein Überblick auf
der Webseite RealClearPolitics zeigt. In einem von der Webseite
FiveThirthyEight errechneten Durchschnitt landesweiter Umfragen etwa
liegt Biden bei 50,3 Prozent, Trump bei 41,2 Prozent der Stimmen.
Flop-Veranstaltung in Oklahoma
US-Medienberichten zufolge machte Trump seinen bisherigen
Wahlkampfmanager Parscale für die gescheiterte Kundgebung im
Bundesstaat Oklahoma im Juni verantwortlich. Es sollte Trumps erste
große Veranstaltung seit der Zuspitzung der Corona-Pandemie in den
USA sein. Trump zufolge wollten trotz des Corona-Risikos bis zu eine
Million Menschen an der Veranstaltung teilnehmen. Neben dem
gemieteten Stadion wurde auch ein Außenbereich mit Bühne errichtet.
Letztlich blieben jedoch sogar in der Sporthalle Tausende Sitze frei.
Eine weitere Großveranstaltung, die ursprünglich fürs vergangene
Wochenende im Freien im Staat New Hampshire geplant gewesen war,
wurde mit Blick auf zu befürchtendes schlechtes Wetter
abgesagt.
(hau/dpa)
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