Rackete steht seit Wochen in den Schlagzeilen, weil sie Ende Juni das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch mit Migranten an Bord unerlaubt nach Italien gefahren hatte.Bild: Sea-Watch International via REUTERS
Politik
15.07.2019, 03:5515.07.2019, 06:40
Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete hat Europa zur
Aufnahme von Migranten aufgefordert, die sich in Libyen in der Hand
von Schleppern oder in Flüchtlingslagern befinden. "Die, die in
Libyen sind, müssen dort sofort raus in ein sicheres Land", sagte
Rackete der "Bild".
"Wir hören von einer halben Million Menschen, die in den Händen von Schleppern sind oder in libyschen Flüchtlingslagern, die wir rausholen müssen."
Ihnen müsse
sofort bei einer sicheren Überfahrt nach Europa geholfen werden.
- Rackete steht seit Wochen in den Schlagzeilen, weil sie Ende Juni das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch mit Migranten an Bord unerlaubt nach Italien gefahren hatte.
- Gegen die 31-Jährige aus Niedersachsen wird in Italien unter anderem wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt.
So ist die Lage in Libyen:
Migranten werden in Libyen ohne gültige Papiere in Internierungslager
mit katastrophalen Zuständen gesteckt. Dort mangelt es an Toiletten,
Duschen, Essen, Trinken und die Menschen werden nach Berichten von UN
und Hilfsorganisationen teilweise misshandelt.
Rackete sagte, Deutschland und andere europäische Staaten hätten
"eine historische Verantwortung an den Umständen in Afrika noch aus
der Kolonialzeit". "Die heutigen Machtverhältnisse sind durch Europa
bestimmt worden."
Deshalb gebe es eine historische Verantwortung,
Flüchtlinge aufzunehmen, "die wegen der Machtverhältnisse oder auch
der Klimasituation nicht mehr in ihren Ländern leben können".
(pb/dpa)
Die Lage in Nahost droht weiter zu eskalieren. Der Iran hat seine Drohung wahr gemacht und den Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. 99 Prozent der in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse seien abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Er sprach am Morgen von einem "sehr bedeutsamen strategischen Erfolg" gegen mehr als 300 "Bedrohungen verschiedener Art".