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44 Tote bei Massenpanik auf Fest in Israel

210430 -- JERUSALEM, April 30, 2021 -- Rescuers work on the site of a stampede accident in Mount Meron, Israel, April 30, 2021. An apparent stampede occurred at an overcrowded Israeli festival after m ...
Bei einer Massenpanik auf einem jüdischen Fest im Norden Israels sind 44 Menschen ums Leben gekommen.Bild: imago images / David Cohen
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44 Tote bei Massenpanik auf Fest in Israel

30.04.2021, 07:3130.04.2021, 07:38
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Bei einer Massenpanik auf einem jüdischen Fest im Norden Israels sind nach offiziellen Angaben 44 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Verletzte wurden in sechs verschiedene Krankenhäuser gebracht, wie das Gesundheitsministerium am Freitag ferner mitteilte.

Zehntausende Menschen hatten auf dem Meron-Berg den jüdischen Feiertag Lag Baomer begangen. Die Behörden hatten die Teilnehmerzahl auf 10 000 begrenzt, nach Medienberichten waren aber bis zu zehnmal mehr Menschen in den Wallfahrtsort gereist. Augenzeugen berichteten von gefährlichem Gedränge.

Nach ersten Erkenntnissen begann die Massenpanik, als Menschen auf einer abschüssigen Rampe mit Metallboden und Wellblech-Trennwänden auf beiden Seiten ins Rutschen kamen. Die dicht gedrängten Feiernden fielen dann übereinander.

Vorwürfe gegen Polizei

Augenzeugen warfen der Polizei vor, sie habe Leute in das abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon extrem voll gewesen sei. Nach Beginn der Panik habe die Polizei dann nicht schnell genug Ausgänge auf der anderen Seite geöffnet, so die Kritik. Insgesamt waren rund 5000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Lag Baomer ist ein Fest, bei dem unter anderem an den jüdischen Aufstand gegen die römischen Besatzer unter Rebellenführer Bar Kochba erinnert wird. Der Aufstand war im Jahre 132 ausgebrochen und rund drei Jahre später niedergeschlagen worden. Der Überlieferung nach endete am Tag von Lag Baomer eine Epidemie, an der damals zahlreiche jüdische Religionsschüler gestorben waren.

Rabbi Schimon Bar Jochai, der auch an dem Aufstand gegen die Römer beteiligt war, liegt auf dem Meron-Berg begraben. Sein Grab ist ein Wallfahrtsort, den an dem Feiertag jedes Jahr Tausende besuchen. Im vergangenen Jahr waren die Feiern wegen der Corona-Pandemie stark eingeschränkt worden, doch inzwischen sind die Infektionszahlen deutlich gesunken und die Regeln wieder gelockert.

(om/dpa)

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