Die Welt hat mit Bestürzung auf ein antisemitisches Hassverbrechen mit elf Toten in den USA reagiert. Staatsmänner und -frauen aus vielen Ländern der Welt verurteilten die Tat eines 46 Jahre alten Amerikaners scharf.
Der Angreifer hatte während einer Zeremonie zur Namensgebung für ein Baby am Sabbat-Tag das Feuer eröffnet. Dabei soll er Medienberichten zufolge "Alle Juden müssen sterben!" gebrüllt haben. Nach Behördenangaben war er mit einem Sturmgewehr und mindestens drei Handgranaten bewaffnet. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei wurde er festgenommen und in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Angriff in der Lebensbaum-Synagoge von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania sei "wahrscheinlich" der tödlichste antisemitische Anschlag der US-Geschichte, teilte die auf Beobachtung und Bekämpfung des Antisemitismus spezialisierten US-Organisation Anti-Defamation League (ADL) mit.
BREAKING: Police: Pittsburgh synagogue shooter is in custody; many injuries, including 3 officers shot. pic.twitter.com/2xm1jw4bst
— NBC News (@NBCNews) 27. Oktober 2018
US-Präsident Donald Trump verurteilte den Angriff auf die Synagoge scharf. Es dürfe "keine Toleranz für den Antisemitismus" oder andere Formen des Hasses auf Religionen geben, sagte Trump. "Diese bösartige antisemitische Attacke ist ein Angriff auf uns alle."
Der Angriff auf die Synagoge wurde auch international scharf verurteilt. "Ich trauere um die Toten von Pittsburgh, die offenbar Opfer von blindem antisemitischem Hass wurden", ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Online-Dienst Twitter erklären. "Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall." Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerte sich erschüttert über die "schreckliche antisemitische Brutalität".
Es handelt sich bereits um den zweiten offenbar politisch motivierten Gewaltakt, der die USA in der Schlussphase des Wahlkampfs für die Kongresswahlen am übernächsten Dienstag erschüttert. In den Vortagen waren 13 Briefbomben abgefangen worden, die an prominente Trump-Kritiker gerichtet waren, unter ihnen Ex-Päsident Barack Obama und die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
(sg/pb/afp/dpa)