International
19.09.2018, 06:2119.09.2018, 07:40
Auf der koreanischen Halbinsel tut sich was: Auf dem Gipfel mit Südkoreas Präsident Moon Jae-in in
Pjöngjang sagte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un nach
südkoreanischen Angaben am Mittwoch in Pjöngjang zu, seine wichtigste
Atomanlage in Yongbyon zu schließen, wenn die USA im Gegenzug auch zu
einem Entgegenkommen bereit seien.
- Moon kündigte an, dass Nordkorea die Testanlage für Raketenantriebe in Sohae an der Westküste und die dortige Startrampe unter Aufsicht internationaler Inspekteure abbauen wolle.
- US-Experten hatten im Juli berichtet, Nordkorea habe bereits mit der Demontage wichtiger Teile der umstrittenen Raketenanlage begonnen.
Ist damit alles klar?
Unklar ist allerdings, wann und wie genau der Abbau der Atom- und
Raketenanlagen vonstatten gehen soll, und was Kim im Gegenzug von den
USA erwartet. Kim sagte auch nichts über den Abbau seines bestehenden
Atom- und Raketenarsenals. Das ist eine wichtige Forderung der USA.
Wie wollen die Nordkoreaner weitermachen?
Kim will nach eigenen Angaben "bald" seinen ersten Besuch in Seoul
folgen lassen, wie er nach der zweiten Runde der Verhandlungen auf
dem dreitägigen Gipfel in der nordkoreanischen Hauptstadt gemeinsam
mit Moon mitteilte. Beide koreanischen Staaten wollten sich zudem
gemeinsam um die Austragung der Olympischen Spiele 2032 bewerben,
erklärte Moon.
Zuvor hatten beide Führer eine gemeinsame "Erklärung von Pjöngjang" unterzeichnet. Anschließend unterschrieben auch die beiden
Verteidigungsminister ein Abkommen zur Verringerung der Spannungen
auf der koreanischen Halbinsel.
Wie wollen die beiden Länder den Frieden auf der koreanischen Halbinsel sichern?
Um das zu erreichen, wollen Nord- und Südkorea verschiedene Puffer- und auch
Flugverbotszonen nahe der schwer bewachten Grenze einrichten. Ab 1.
November wollen beide Seiten nahe der Grenze auch auf den jeweiligen
Nachbarn abzielende Militärübungen einstellen. Mit den
Flugverbotszonen im Grenzgebiet sollten ungewollte Zwischenfälle
vermieden werden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur
Yonhap. In einer Pufferzone im Gelben Meer wollten beide Seiten auch
Schießübungen und Marinemanöver aussetzen.
Was steckt hinter dem nordkoreanischen Atomprogramm?
In dem Komplex von Yongbyon stehen ein Atomreaktor und eine
Wiederaufbereitungsanlage, die atomwaffenfähiges Plutonium erzeugen
können, sowie eine Anlage zur Anreicherung von Uran, das ebenfalls
zum Atomwaffenbau verwendet werden kann.
Moon sagte, eine atomwaffenfreie Halbinsel sei nicht mehr allzu weit
entfernt. Beide Führer betonten, ihre Bemühungen verstärken zu
wollen, um die koreanische Halbinsel von Atomwaffen zu befreien.
Kim und Moon hatten zuvor ihre zweite Gesprächsrunde über atomare
Abrüstung, eine dauerhafte Friedenslösung und eine Verbesserung der
innerkoreanischen Beziehungen beendet. Nach den ersten Verhandlungen
am Vortag in der Zentrale der Arbeiterpartei fand die zweite Runde am
Mittwoch im Staatsgästehaus Paekhwawon statt, wo Moon übernachtet.
Warum ist das Treffen der beiden Staatschefs so wichtig?
Es ist der dritte Korea-Gipfel in diesem Jahr und der erste zwischen
Moon und Kim in Pjöngjang. Südkoreas Präsident will die stockenden
Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA wieder in Gang bringen.
Kim hatte wiederholt seine Bereitschaft zur "Denuklearisierung" bekräftigt. Doch war bislang unklar, wie und bis wann atomar
abgerüstet wird und wie die Gegenleistung der USA aussehen sollte.
Die USA hofften auf "bedeutende und überprüfbare" Schritte in
Richtung einer atomaren Abrüstung, hatte die Sprecherin des
Außenministeriums in Washington vor Verkündung der Zwischenergebnisse
in Pjöngjang gesagt. Der Gipfel sei eine "historische Gelegenheit" für Kim, die bei den Gipfeln mit US-Präsident Donald Trump im Juni in
Singapur und mit Moon im April und Mai im Grenzort Panmunjom
eingegangenen Zusagen umzusetzen.
(pb/dpa)
Der Begriff "Ostmulle" und die damit verbundenen Tiktoks, die vor allem stark geschminkte Frauen zeigen, kursieren seit Wochen mehr in den Medien als im Netz selbst. Der Hashtag stammt allerdings aus der rechten Bubble – und genau dort beginnt das Problem.
Das Hashtag ist provokant. Die Ästhetik ist laut. Und der Diskurs dazu ist bereits losgetreten – vor allem in rechten Kreisen. Viele Medienhäuser halten sich bedeckt, berichten nicht, andere setzen auf reißerische Schlagzeilen.