Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist im Rahmen von Justizermittlungen festgenommen worden. Es geht um Vorwürfe, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 Gelder aus Libyen geflossen sein sollen. Das berichteten am Dienstag französische Medien.
Demnach wurde Sarkozy in Nanterre für eine Anhörung in Polizeigewahrsam genommen. Auch sein ehemaliger Minister Brice Hortefeux soll demnach befragt werden.
Konkret geht es um die Finanzierung von Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2017. Die Gerüchte über dubiose Geldspenden schwelen schon seit Jahren. Auch die französische Justiz hatte sich damit schon befasst und Sarkozy 2014 bereits einmal vernommen.
Nach französischen Medienberichten geht es im aktuellen Fall, um drei dubiose Koffer, die Sarkozy im Wahljahr 2007 von einem libyschen Geschäftsmann erhalten haben soll. Prall gefüllt mit fünf Millionen Euro vom libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi. Sarkozy hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Sarkozy war von 2007 bis 2012 Präsident gewesen. Ein Geschäftsmann hatte in einem Interview gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere - vom libyschen Regime vorbereitete - Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins französische Innenministerium gebracht. Sarkozy war damals Innenminister. Vorwürfe wegen angeblicher Wahlkampfspenden des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an Sarkozy beschäftigen die französische Justiz seit Jahren. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte dazu im April 2013 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. (dpa)