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Fall Nawalny: Russland will auf mögliche Sanktionen "reagieren"

Bundesaussenminister Heiko Maas, SPD, R trifft Sergej Wiktorowitsch Lawrow, Minister fuer Auswaertige Angelegenheiten der Russischen Foederation, L zum gemeinsamen Gespraech. Moskau, 11.08.2020. Moska ...
Der russische Außenminister Sergej Lawrow traf im August seinen deutschen Amtskollegen Heiko Maas. Bild: imago images / Janine Schmitz/photothek.net
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Fall Nawalny: Russland will auf mögliche Sanktionen "reagieren"

12.09.2020, 18:48
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Russland will mögliche Sanktionen im Fall des vergifteten Regierungskritikers Alexej Nawalny nicht unbeantwortet lassen. "Wir werden natürlich reagieren", sagte Außenminister Sergej Lawrow am Samstag im staatlichen Fernsehsender Rossija 1 in Moskau. "Dies kann nicht ohne eine Reaktion bleiben." Das Prinzip der Gegenseitigkeit in internationalen Beziehungen sei nicht aufgehoben worden. Welche Reaktionen das sein könnten, sagte Lawrow nicht.

Sein Ministerium hatte zuletzt von "grundlosen Angriffen" auf Russland und einer "Desinformationskampagne" gesprochen, die als Vorwand für neue Strafmaßnahmen genutzt werde.

Debatte um Nord Stream 2

Seit Tagen wird schon wegen der Vergiftung des Oppositionellen Nawalny über Sanktionen gegen Russland gesprochen. Dabei ist auch ein möglicher Baustopp der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 in der Diskussion. Die Bundesregierung lässt die Zukunft der Erdgasleitung durch die Ostsee bislang offen. International ist der Druck auf Moskau groß, in dem Fall Ermittlungen zu beginnen.

Nawalny war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland zusammengebrochen. Auf Drängen seiner Familie kam er nach einer Erstbehandlung in Sibirien in die Berliner Universitätsklinik Charité. Seit ein paar Tagen ist er wieder bei Bewusstsein.

Die Bundesregierung sieht es nach Untersuchungen in einem Spezial-Labor der Bundeswehr als erwiesen an, dass der 44-Jährige mit einem militärischen Nervengift vergiftet wurde. Unterstützer Nawalnys vermuten Moskau hinter der Tat. Der Kreml hatte eine Verwicklung in dem Fall vehement zurückgewiesen, sich aber zu einer internationalen Zusammenarbeit bereiterklärt.

(hau/dpa)

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