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Angst vor neuem Attentat: Polizei verschärft Sicherheitsvorkehrungen für Nawalny

MOSCOW, RUSSIA - FEBRUARY 24, 2019: Opposition activist Alexei Navalny takes part in the 4th annual rally to mark the 4th anniversary of the assassination of opposition politician Boris Nemtsov in cen ...
Der Gesundheitszustand des russischen Oppositionellen hat sich derweil offenbar verbessert.Bild: www.imago-images.de / Sergei Karpukhin
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Angst vor neuem Attentat: Polizei verschärft Sicherheitsvorkehrungen für Nawalny

10.09.2020, 10:52
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Die Polizei in Berlin verschärft dem "Spiegel" zufolge die Sicherheitsvorkehrungen für den vergifteten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Das Landeskriminalamt habe die Anzahl der eingesetzten Beamten und die Kontrolldichte um Nawalny erhöht, der nach seiner Vergiftung im Berliner Krankenhaus Charité behandelt wird, berichteten das Magazin und die Investigativplattform Bellingcat am Donnerstag. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf den immer besser werdenden Gesundheitszustand des russischen Oppositionspolitikers. Dem Bericht zufolge will die Polizei weiteren Attentatsversuchen vorbeugen. Dafür sei die Anzahl eingesetzter Beamte als auch die Kontrolldichte um Nawalny erhöht worden.

Nawalnys Zustand weiter verbessert – Pompeo sieht Verantwortung bei russischer Regierung

Die Polizei lehnte einen Kommentar dazu ab. Das Krankenhaus hatte jüngst erklärt, Nawalny sei mittlerweile aus dem Koma erwacht. Seitdem soll sich sein Gesundheitszustand stetig verbessert haben. Nach Angaben des Spiegels könne Nawalny bereits wieder sprechen und sich an einzelne Details vor seinem Zusammenbruch an Bord des Flugzeugs erinnern. Der russische Oppositionelle war auf einem Flug vom sibirischen Tomsk in Richtung Moskau kollabiert und wurde anschließend zur Behandlung in die Berliner Charité eingeliefert. Nach Untersuchungen im Labor bestätigte die Bundesregierung, dass Nawalny "zweifelsfrei" mit einem chemischen Nervenkampfstoffes aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde.

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Für US-Außenminister Pompeo steckt die russische Regierung hinter dem Anschlag.Bild: www.imago-images.de / Lukasz Szelag/REPORTER

Der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo hält es für wahrscheinlich, dass der Giftanschlag von "hochrangigen" Mitgliedern der russischen Regierung angeordnet wurde. Es gebe eine "erhebliche Wahrscheinlichkeit", dass hohe Regierungsmitarbeiter hinter dem Anschlag steckten, sagte Pompeo am Mittwoch in einem Radiointerview. Es habe sich um den Versuch gehandelt, "einen Dissidenten zu vergiften". Moskau weist jede Schuld an dem Gesundheitszustand des Oppositionellen zurück.

(lau / mit Material von reuters und afp)

Belarus geht gegen Homosexuelle vor und eifert Russland nach

Aus seiner homophoben Einstellung macht der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, schon lange keinen Hehl mehr. Bereits in den frühen 2010er Jahren machte der belarussische Machthaber mit schwulenfeindlichen Aussagen Negativschlagzeilen. So richtete er etwa an den früheren Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Bemerkung "lieber Diktator als schwul".

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