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International
04.05.2018, 08:3504.05.2018, 08:35
Eine Woche nach dem Schuldspruch gegen
Bill Cosby wegen sexueller Übergriffe hat die Oscar-Akademie den
Entertainer sowie den Regisseur Roman Polanski ausgeschlossen.
- Als Grund nannte der Aufsichtsrat der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles einen Verstoß gegen ihre Verhaltensrichtlinien.
Cosby war wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen schuldig gesprochen worden. Gegen Polanski ermittelt die US-Justiz seit fast 40 Jahren wegen des Verdachts von Sexualdelikten.
"Der Aufsichtsrat unterstützt weiterhin die Ethikstandards, die die Mitglieder verpflichten, die Werte der Akademie in Bezug auf die Menschenwürde hochzuhalten."
Aus dem Statement der Akademie
Der Akademie gehören
rund 7000 teils ehemalige Filmschaffende an, darunter Schauspieler,
Regisseure, Produzenten, Kostüm- und Set-Designer sowie Musiker.
Mit dem Ausschluss folgt der Aufsichtsrat laut "Hollywood
Reporter" einem neuen Verfahren, mit dem Verhaltensstandards
eingehalten werden sollen.
Das ist nicht Cosbys erster Rauswurf:
Es war im Zuge des Skandals um
Filmproduzent Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe eingeführt
worden. Weinstein wurde bereits im Oktober von der Akademie
ausgeschlossen.
Der mit der "Bill Cosby Show" berühmt gewordene Cosby (80) war
vor einer Woche in seinem Strafprozess in Pennsylvania wegen
sexueller Nötigung verurteilt worden. Die Jury sah als erwiesen an,
dass er 2004 eine damalige Universitätsangestellte gegen ihren Willen
mit Tabletten handlungsunfähig gemacht und dann begrapscht hatte.
Polanski (84) hatte 1977 zugegeben, Sex mit einer 13-Jährigen
gehabt zu haben, den Vorwurf einer Vergewaltigung aber
zurückgewiesen. Er verbrachte damals 42 Tage unter psychiatrischer
Beobachtung und floh aus Angst vor einer Gefängnisstrafe 1978 vor der
Urteilsverkündung nach Frankreich. Er betrat die USA seitdem nicht
mehr. Der Oscar, den er 2003 in Abwesenheit für das Drama "Der
Pianist" erhielt, wird ihm nicht entzogen.
(pb/dpa)
Union und SPD haben im Bundestag beschlossen, den Familiennachzug für Geflüchtete mit eingeschränktem Schutzstatus für zwei Jahre auszusetzen. Weder als konkrete Maßnahme noch als Symbol ergibt die Entscheidung Sinn. Besonders den "Familienparteien" CDU und CSU darf man Doppelmoral vorwerfen.
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