Der Twitter-Kleinkrieg zwischen Londons Bürgermeister Sadiq Khan und US-Präsident Donald Trump geht weiter. Khan richtete zum Auftakt des dreitägigen Staatsbesuchs von Trump eine Botschaft in Sachen Frauenrechte an den US-Präsidenten:
Das sagt der Labour-Politiker in einem knapp zweiminütigen Video, das er am Montag auf seinem Twitter-Konto veröffentlichte.
"Wir respektieren Frauen und denken, dass sie Männern ebenbürtig sind", fuhr Khan fort. Trump hat sich in Großbritannien mit seinen frauenfeindlichen Äußerungen viel Kritik eingehandelt.
Khan und der US-Präsident haben sich in der Vergangenheit bereits verbale Scharmützel geliefert. Auch an diesem Montag eskalierte der Streit:
Die Feindschaft (anders lässt sich die Beziehung der beiden nicht beschreiben) begann, als Trump 2016 im Wahlkampf mit einem Einreisebann für Muslime warb. Khan, selbst Muslim, konterte damals, die Sicht von Trump sei "ignorant". Er lud den späteren US-Präsidenten auch zu einem Treffen ein. Trumps Antwort: Er nannte Khan "sehr fies".
Nach einer Reihe von Terroranschlägen 2017 in London kritisierte Trump Khan öffentlich. Der Bürgermeister antwortete, er habe besseres zu tun, als sich mit Trumps Tweets zu beschäftigen.
Als Trump dann im vergangenen Jahr zu einem Arbeitsbesuch nach Großbritannien kam, suchte er wieder die Konfrontation mit Khan. Der muslimische Bürgermeister reagierte: "Es ist an Trump zu erklären, warum er mich herausgreift, und nicht die Bürgermeister anderer Städte."
Trump und First Lady Melania waren am Mittag von Königin Elizabeth II. im Buckingham-Palast empfangen worden. Für den Abend war ein Staatsbankett zu Ehren des US-Präsidenten geplant. Labour-Chef Jeremy Corbyn hatte seine Teilnahme daran aus Protest abgesagt. Vor allem am Dienstag wird mit Demonstrationen gegen Trump in London gerechnet.
(ll/dpa)