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USA: Trump-Apotheke im Weißen Haus verteilte Medikamente wie Süßigkeiten

Republican presidential candidate former President Donald Trump arrives to speak at a primary election night party in Nashua, N.H., Tuesday, Jan. 23, 2024. (AP Photo/Matt Rourke)
Aktuell sorgt ein Bericht des unabhängigen Büros des Generalinspektors des US-Verteidigungsministeriums für Aufsehen. Er basiert auf Daten von Donald Trumps Amtszeit als US-Präsident.Bild: AP / Matt Rourke
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Trump-Apotheke im Weißen Haus verteilte Medikamente wie Süßigkeiten

25.01.2024, 16:33
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Die Liste der Skandale des Ex-US-Präsidenten Donald Trump ist lang. Doch Versuche, ihn abzusetzen, scheiterten wiederholt. Nun will er wieder Präsident werden, tritt bei den US-Präsidentschaftswahlen erneut an. Viele in den USA halten ihn nicht nur weiterhin für wählbar, sondern seine Chancen stehen nach den bisherigen Vorwahlen der Republikaner nicht schlecht.

Nun sorgt ein brisanter Bericht des unabhängigen Büros des Generalinspektors des US-Verteidigungsministeriums für Aufsehen. Konkret geht es hierbei um schwerwiegende Vorwürfe gegen die Medikamentenverteilungseinheit im Weißen Haus. Der Untersuchungszeitraum betrifft die Amtszeit Trumps als US-Präsident. Der Bericht wirft einen Blick hinter die Kulissen der medizinischen Versorgung im politischen Machtzentrum der USA. Unter anderem sollen verschreibungspflichtige und kontrollierte Substanzen herausgegeben worden sein wie Süßigkeiten – auf Kosten der Steuerzahler:innen.

Apotheke im Weißen Haus verteilte unter Trump Medikamente

Der Bericht des Generalinspektors des US-Verteidigungsministeriums wurde im Januar veröffentlicht und schlägt aktuell in US-Medien hohe Wellen. Er basiert auf der Durchsicht von Aufzeichnungen der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses, einschließlich Verschreibungen, aus den Jahren 2017 bis 2019. Trump war Präsident zwischen Januar 2017 und Januar 2021.

23.01.2024, USA, Nashua: Donald Trump, Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und ehemaliger Präsident der USA, reagiert nach einer Rede bei einer Vorwahl-Party. Foto: Matt Rourke ...
Donald Trump will wieder Präsident der USA werden.Bild: AP / Matt Rourke

Darüber hinaus befragten die Ermittelnden demnach mehr als 120 Beamte, darunter Krankenhausverwalter:innen, Militärmediziner:innen und Apotheker:innen. Das Büro überprüfte auch die Abschriften von 70 früheren Befragungen mit ehemaligen Mitgliedern des Militärbüros des Weißen Hauses, die dort zwischen 2009 und 2018 dienten.

Demnach wurden Medikamente häufig ohne schriftliche Aufzeichnungen abgegeben. Bevor "wir uns auf eine große Auslandsreise vorbereiteten", wurden demnach die Mitarbeitenden angewiesen, "Fertigpackungen" herzustellen. Dies seien Sandwichbeutel aus Plastik gewesen, die etwa das Schlafmittel Ambien sowie das Stimulans Provigil enthielten. Letzteres ist ein Mittel, das den Menschen helfen soll, wach zu bleiben. Beide werden laut CNN in den USA als kontrollierte Substanzen eingestuft. Das bedeutet, dass die Herausgabe eigentlich eine besondere Handhabung und Aufzeichnung erfordert, da sie ein Risiko für Abhängigkeit und Missbrauch bergen.

In Zeugenaussagen heißt es, dass diese Fertigpackungen häufig an leitende Angestellte oder deren Assistent:innen ausgehändigt wurden. Das Problem: Es gab demnach keine Aufzeichnungen darüber, wer sie letztendlich und in welchen Mengen erhielt.

USA: Bei Ausgabe von Medikamenten fehlte die Kontrolle

Die Anweisung, Medikamente, "einschließlich aller Betäubungsmittel", an Patientenvertreter:innen "ohne Vorlage des Patientenausweises" stand auch auf einem handschriftlichen Vermerk vom 21. März 2014, also bereits vor Trumps Amtszeit. In einem Fall fragte ein Arzt der medizinischen Abteilung einen Mitarbeiter der medizinischen Abteilung, ob er jemandem Provigil "als Abschiedsgeschenk für das Verlassen des Weißen Hauses verabreichen" könne.

The White House in Washington DC with beautiful blue sky
Dem Bericht zufolge war der Umgang mit Medikamenten im Untersuchungszeitraum fragwürdig.Bild: iStockphoto / Getty Images / Vacclav

Dem Bericht zufolge liefen die laxen Verschreibungspraktiken der Abteilung so unter dem Radar der Kontrollen, weil sich offenbar niemand zuständig fühlte. Keiner für den Bericht befragten hochrangigen Führungskräfte des militärischen Gesundheitssystems konnte demnach sagen, welche Abteilung für die medizinische Abteilung verantwortlich war.

Die Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem das Verteidigungsministerium Beschwerden erhalten hatte, wonach ein hochrangiger Militärarzt der Einheit "unzulässige medizinische Praktiken anwendete", heißt es in dem Bericht. Im Mai 2018 leitete das Büro des Generalinspektors laut CNN eine separate Untersuchung zu Beschwerden über Dr. Ronny Jackson ein. Er war zuvor als Arzt des Präsidenten und Leiter der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses tätig, sowohl für Barack Obama als auch für Donald Trump.

USA: Medikamente kosteten den Steuerzahler viel Geld

Laut einer im Bericht aufgeführten Überprüfung der Krankenakten der Klinik gaben die Mitarbeitenden Markenmedikamente statt günstigerer Generika. Auch damit verstießen sie gegen die Richtlinien des Verteidigungsministeriums. Mit teuren Folgen: In den drei Jahren von 2017 bis 2019 kosteten die Markenmedikamente Ambien und Provigil den Steuerzahler 144.520 US-Dollar. Generische Versionen dieser Medikamente hätten jedoch 2064 US-Dollar gekostet, heißt es in dem Bericht.

Die medizinische Abteilung des Weißen Hauses verursachte für die Steuerzahlenden auch noch andere Kosten, heißt es in dem Bericht: durch die routinemäßige Behandlung von Menschen, die gesetzlich keinen Anspruch auf medizinische Versorgung durch das Verteidigungsministerium hatten. Dies sei auf Anweisung hochrangiger Führungskräfte der medizinischen Einheit geschehen, heißt es in dem Bericht.

19.01.2024, USA, Washington: Ein Arbeiter räumt während eines Wintersturms in Washington den Schnee von der Einfahrt zum Weißen Haus. Foto: Evan Vucci/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Die Medikamentenausgabe im Weißen Haus verlief unter dem Radar.Bild: AP / Evan Vucci

So hat die medizinische Einheit des Weißen Hauses etwa 60 Patient:innen in ihrer Klinik aufgenommen, stellte aber Gesundheitsversorgung für 6000 Mitarbeitende des Weißen Hauses bereit. Auch andere Regierungsbeamte und Auftragnehmer:innen erhielten Versorgung, obwohl sie nicht berechtigt waren. Sie bekamen etwa Erkältungsmedikamente, Antibiotika oder Schlafmitteln, heißt es in dem Bericht. Dies wurde ihnen aber nicht in Rechnung gestellt.

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Der Bericht schließt mit klaren Empfehlungen. Etwa jener, Richtlinien für die Medikamentenverteilung und die Schaffung eines pharmazeutischen Überwachungsplans zu entwickeln. Wiederholte Anfragen von CNN zu den Ergebnissen des Berichts und etwaigen Änderungen in der Medikamentenverteilungseinheit seien vorerst unbeantwortet geblieben.

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