
US-Präsident Joe Biden kehrt mehrere Trump-Entscheidungen um.Bild: ap / Jose Luis Magana
Klima & Umwelt
20.01.2021, 23:3520.01.2021, 23:36
Wie angekündigt dreht der neue US-Präsident eine der umstrittensten Entscheidungen von Donald Trump zurück. Gleich am ersten Tag hat Joe Biden
die Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Klimaabkommen von Paris
eingeleitet. Damit machte der 78-Jährige in den ersten Stunden seiner
Amtszeit wie angekündigt eine der umstrittensten Entscheidungen
seines Vorgängers Donald Trump rückgängig.
Biden unterschrieb am
Mittwoch in Washington ein entsprechendes Schriftstück an die
Vereinten Nationen. Dieses sollte noch am selben Tag bei der
Welt-Organisation hinterlegt werden. Damit wären die USA 30 Tage
später wieder offizieller Teil des Vertrages.
Biden will die USA wieder zum Klima-Vorkämpfer machen
Die USA waren Anfang November offiziell aus dem historischen Abkommen
der Vereinten Nationen zur Begrenzung des Klimawandels ausgeschieden
- ein Jahr nach der formellen Austrittserklärung der US-Regierung.
Die Vereinigten Staaten haben weltweit den zweithöchsten
Treibhausgas-Ausstoß nach China, bei deutlich weniger Einwohnern.
Biden will Amerika eigenen Aussagen zufolge zu einer führenden Nation
beim Kampf gegen die Erderwärmung machen.
Der neue US-Präsident hatte zuletzt mehrfach bekräftigt, er wolle in
den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit einen Klimagipfel der wichtigen
Wirtschaftsmächte einberufen. Dass die neue US-Regierung einen
besonderen Fokus auf den Kampf gegen die Klimakrise legen will,
zeigte sich auch an einer Personalentscheidung Bidens: Mit dem
früheren US-Außenminister John Kerry tritt ein politisches
Schwergewicht als Klima-Sonderbeauftragter im Nationalen
Sicherheitsrat des Weißen Hauses an.
Biden will weitere Trump-Entscheidungen zurücknehmen
Gleichzeitig mit dem Wiedereintritt ins Pariser Klimaabkommen plante
Biden weitere Schritte. Dazu gehört auch die Rücknahme einer
Erlaubnis zum Bau der Pipeline Keystone XL nach Kanada. Zudem würden
alle Teile des Regierungsapparates angewiesen, umweltfeindliche
politische Entscheidungen der Trump-Regierung ausfindig zu machen und
entsprechende Schritte einzuleiten. Dazu gehören unter anderem auch
Umweltstandards für Treibstoffe und Emissionen.
Ziel der Vereinbarung von Paris aus dem Jahr 2015 ist es, den
Klimawandel auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Bisher reichen
die Pläne der Staaten für das Einsparen von Treibhausgasen jedoch
längst nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel zu schaffen. Die Folgen der
Klimakrise sind bereits weltweit spürbar - dazu gehören etwa ein
Anstieg der Meeresspiegel, ein höheres Risiko von Dürren,
Hitzewellen, schweren Stürmen und Überschwemmungen, aber auch das
Abschmelzen von Gletschern und der Eisflächen an den Polen oder das
Absterben von Korallenriffen.
US-Präsident Donald Trump hatte seit seinem Amtsantritt im Januar
2017 viele politische Vorgaben zum Klima- und Umweltschutz rückgängig
gemacht. Sein Nachfolger Joe Biden hatte dagegen mehrfach
angekündigt, Paris wieder beizutreten, die Klimaziele der USA zu
verschärfen und das Ziel zu verankern, die US-Wirtschaft bis 2050
klimaneutral zu machen - das heißt, dass unterm Strich keine
zusätzlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen. Auch die
Europäische Union will bis 2050 klimaneutral werden.
(hau/dpa)
Der Verkauf von Mikroplastik in verschiedensten Bereichen wird in der Europäischen Union schrittweise verboten. Durch neue Regeln der EU-Kommission wird in Zukunft der Verkauf von Mikroplastik als solchem untersagt, ebenso von Produkten, denen Mikroplastik zugesetzt wurde und die dieses bei der Verwendung freisetzen. Das geht aus einer Mitteilung der Brüsseler Behörde vom Montag hervor.