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"Markus Lanz": Meuthen erhebt den Finger gegen Grünen-Chefin Lang

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Ricarda Lang widersprach den Aussagen Jörg Meuthens heftig.Bild: Screenshot zdf
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Streitgespräch bei "Lanz": Meuthen erhebt den Finger gegen Grünen-Chefin Lang

10.02.2022, 06:08
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Mehr als sechs Jahre lang hat Jörg Meuthen die AfD als Parteivorsitzender geführt. Vor rund zwei Wochen trat er für viele überraschend und ganz offiziell von seinem Amt als AfD-Chef zurück – und verließ in einem Zug auch direkt die Partei.

Bei "Markus Lanz" äußerte sich Meuthen nun zu dieser Entscheidung. In der ZDF-Talkshow bilanzierte er sein Wirken bei der AfD und versuchte, sich dabei von aller Schuld der Unterstützung einer zu großen Teilen rechten Partei freizusprechen.

Die designierte Grünen-Chefin Ricarda Lang ließ dem Ex-AfD-Chef seine bildhaften Ausschweifungen nicht durchgehen und widersprach ihm deutlich.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 9. Februar:

  • Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen), Politikerin
  • Jörg Meuthen, Politiker
  • Nadine Lindner, Journalistin
  • Prof. Clemens Fuest, Ökonom

"Markus Lanz": Ricarda Lang auf dem heißen Stuhl

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Ricarda Lang wird die Partei Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit Omid Nouripour führen.Bild: Screenshot zdf

Zunächst war sie es, die bei "Markus Lanz" auf dem heißen Stuhl saß: Ricarda Lang. Die 28-Jährige und damit jüngste Parteichefin in der Geschichte der Bundesregierung antwortete gekonnt auf die vielen kritischen Fragen, mit denen sie in der Sendung konfrontiert wurde. Lang brachte überzeugende Argumente und ließ sich erst aus der Ruhe bringen, als es bereits um einen anderen Gast ging: Jörg Meuthen.

Dieser beschönigte seinen Abtritt als AfD-Chef samt Austritt aus der Partei als eine große Leidensgeschichte. Die Entscheidung zu diesem Schritt sei "langfristig gereift". Meuthen nannte dies einen "schmerzhaften Prozess" und berichtete von schlaflosen Nächten. Meuthen habe, so die kurze Zusammenfassung seiner Aussagen, über Jahre hinweg versucht, die Partei als bürgerliche, konservative, freiheitliche Partei zu einen und sei daran gescheitert.

"Vorsicht": Jörg Meuthen erhebt den Finger gegen Ricarda Lang

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Jörg Meuthen war von 2015 bis Januar 2021 als Bundessprecher der AfD tätig.Bild: Screenshot zdf

Doch wie kann es sein, dass der Chef einer Partei erst dann merkt, dass die eigene Partei längst in eine rechte Strömung abdriftet, während alle um ihn herum das schon seit Jahren wissen?

Ricarda Lang nahm Meuthen den Versuch, wie sie es nannte, "Reinwascherei" zu betreiben, ebenso wenig ab wie die späte Erleuchtung über den Zustand seiner Partei und das Verhalten von Mitgliedern wie Björn Höcke. Lang warf Meuthen vor, er habe mit seinem langjährigen Bundesvorsitz auch den extrem rechten Flügel seiner Partei gestärkt.

Ricarda Lang erklärte Meuthen mit Nachdruck: "Dass Sie nicht zu einem früheren Zeitpunkt ausgetreten sind und dass Sie es jetzt tun, dass Sie plötzlich erkannt haben, dass es eine rechtsextreme Partei ist. Das hat nichts mit Anstand zu tun, das hat damit zu tun, dass Sie keine Machtperspektiven mehr hatten in dieser Partei." Meuthens Austritt sei also keine Frage von Rückgrat, sondern von Machtverlust.

Offensichtlich verärgert über den deutlichen Kommentar seiner Sitznachbarin erhob Jörg Meuthen den Finger und warnte Lang: "Vorsicht". Außerdem riet er der jungen Grünen-Politikerin: "Kümmern Sie sich mal um die gewaltaffinen Mitglieder in Ihrer Partei."

Journalistin Nadine Lindner: "Das passt nicht zusammen"

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Nadine Lindner beobachtet das politische Geschehen im Kreise der AfD seit Jahren.Bild: Screenshot zdf

Selbst Markus Lanz, der sich als Interviewer bei Jörg Meuthen längst nicht so beharrlich zeigte wie bei der neu gewählten Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang, kommentierte die Aussagen Meuthens mit dem Einwand:

"Sie können nicht das Bild eines Märtyrers vermitteln. Das geht nicht."

Und auch die Journalistin Nadine Lindner hatte kein Mitleid übrig für Meuthen, der seine Arbeit in der AfD mit der Metapher des verlorenen Krieges gegen den rechten Flügel ausschmückte.

In einem exakten Zeitstrahl ordnete sie das Verhalten Meuthens ein und konnte mit Fakten nachvollziehbar belegen: "Der Zustand der Partei war völlig klar" – und zwar weit früher, als Jörg Meuthen es bei "Markus Lanz" Glauben machen wollte.

Ähnlich wie Ricarda Lang sprach auch Nadine Lindner von Meuthens Versuch, "Reputationsmanagement" zu betreiben, um sie die Möglichkeiten auf eine weitere akademische oder politische Karriere offen zu halten.

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