Republikaner Ron DeSantis kämpft gegen den beliebten Disney-Konzern im Bundesstaat Florida an. Bild: AP / Charles Krupa
International
18.04.2023, 17:0618.04.2023, 20:08
Die Fehde zwischen dem bekannten Freizeitpark Disney World und Floridas Gouverneur Ron DeSantis geht in die nächste Runde. Auslöser des Streits ist das "Don't Say Gay"-Gesetz des Republikaners. Für den Disney Konzern beschneidet es die LGBTQ-Rechte im Sunshine State.
Denn: Das Gesetz verbietet Lehrkräften in der Vorschule sowie den ersten beiden Klassen der Grundschule über sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten zu sprechen. Dieses Gesetz will DeSantis nun auf alle Altersstufen ausweiten.
In einer Ansprache teilt Ron DeSantis die neuen Maßnahmen gegen den Disney-Konzern mit.Bild: AP / John Raoux
Sein selbst ausgerufener Krieg gegen die "woke" Welt stößt offenbar Disney World sauer auf. Disney-Chef Bob Iger verurteilt angesichts der "erzkonservativen" Politik das Gesetz. Außerdem stoppt er alle politischen Spenden seines Unternehmens in Florida.
Der Beginn eines öffentlichen Schlagabtausches: DeSantis entzieht dem "woken" Disney-Freizeitpark die Eigenverwaltung. Als Gegenreaktion verkündet das Disney-Unternehmen, im September 2023 ein großes Gipfeltreffen zu LGBTQ-Rechten zu halten.
Nun folgt erneut ein Paukenschlag von DeSantis: Er droht, neben dem Konzern ein Gefängnis erbauen zu lassen.
DeSantis schickt neue Drohungen Richtung Disney World
In einer Pressekonferenz verkündet DeSantis die neuen Maßnahmen, mit denen er den Freizeitpark weiter in die Schranken weisen will. Unter anderem soll es in Zukunft Inspektionen der Fahrgeschäfte geben und DeSantis drückt dem Themenpark höhere Steuern auf. Zudem könnte ein neuer Nachbar die Stimmung des familienfreundlichen Freizeitparks trüben: ein Knast in der direkten Nachbarschaft.
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In seiner Ansprache droht er, das benachbarte Gebiet von Disney World zum Nachteil des Konzerns zu nutzen. Dabei fallen dem Republikaner so einige Ideen ein: wie den Bau eines Staatsparks, eines konkurrierenden Themenparks oder eben eines Gefängnisses. "Ich denke, die Möglichkeiten sind endlos", meint er.
Aber auch diese Drohungen prallen wohl an dem Disney-Konzern ab – eine Retourkutsche folgt zugleich.
Disney World veranstaltet eine LGBTQ-Feier
Pünktlich zum Pride-Month im Juni verkündet der Micky-Maus-Konzern, dass es die "Pride Nite" veranstaltet. Eine Party für LGBTQ-Personen und ihre Verbündete. "Disney zeigt uns genau, wie man auf einen Mobber reagiert", meint GenZ-Aktivist Victor Shi auf Twitter. Weiter schreibt er, dass DeSantis sich mit Disney anlege, es aber einfach nicht Früchte trage. "DeSantis wird nie gewinnen – vor allem, wenn es um Disney und junge Menschen geht", sagt Shi.
Doch DeSantis sieht das wohl anders. Auf Twitter verkündet er: "Das Firmenreich von Disney ist am Ende." Disneys "schlampiger und vergeblicher Versuch", den Willen des Gesetzgebers und der Floridianer:innen zu untergraben, habe das staatliche Aufsichtsgremium aufgedeckt.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen Disney World trifft nicht überall auf Zustimmung. Brandon Wolf, Pressesprecher von Equality Florida, sagt im "Guardian", es sei eine "wirklich aus den Fugen geratene Darstellung des Egos". Die Staatsvertreterin Anna Eskamani weist darauf hin, dass Gebiete in Südflorida durch die Überschwemmungen noch unter Wasser liegen, während DeSantis für "mehr Disney-Drama" sorgt.
Mehr als zweieinhalb Jahre nach Wladimir Putins Ankündigung, Kiew innerhalb weniger Tage einzunehmen, setzt sich das Töten, Sterben und Verwunden an der ukrainischen Front ungebremst fort. Den gefährlichen Kampfeinsatz versüßt der russische Machthaber seinen Soldaten mit stetig steigenden Solden.