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Ukraine-Krieg: Senioren in Kupjansk stellen sich gegen Russland-Soldaten

Kupjansk und der bevorstehende Winter ** NUR FÜR REDAKTIONELLE ZWECKE ** EDITORIAL USE ONLY **Feature über die ukrainische Stadt Kupjansk am Mittwoch 27. November im Osten der Ukraine. Die Stadt ist i ...
Kupjansk liegt seit Monaten in Trümmern. (Archivbild)Bild: imago images / Funke Foto Services
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Ukraine-Krieg: Bewohner von Kupjansk berichten von Begegnung mit russischen Soldaten

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist die Region Charkiw und auch die Stadt Kupjansk ein strategisch wichtiges Ziel der Russen. Für die Menschen vor Ort ist die Situation mitunter kaum auszuhalten.
12.10.2025, 08:1512.10.2025, 08:15

Der Krieg in der Ukraine hat sich längst tief in den Alltag der Menschen eingebrannt. Vor mittlerweile mehr als drei Jahren startete Russland den Angriffskrieg auf das Land und veränderte damit das Leben von Millionen Menschen aufs Äußerste.

Der Krieg hat nicht nur Häuser zerstört, sondern ihnen auch das Gefühl von Sicherheit und Zukunft geraubt. Viele Menschen sind geflohen und mussten im Angesicht russischer Truppen ihre alte Heimat längst hinter sich lassen.

Ukraine-Krieg: Bewohner berichten von Drohnenangriffen

So hatte die Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine vor dem Krieg mehr als 26.000 Einwohner:innen. Innerhalb der vergangenen drei Jahre ist diese Zahl auf einige Hundert geschrumpft, mittlerweile ist die Ortschaft in der Region Charkiw vollkommen gesperrt. Denn vor wenigen Tagen meldete Moskau die erneute Einnahme von Kupjansk.

"Alles ist zerstört. Alles ist schwarz und niedergebrannt", erzählt Walentyna gegenüber einer Reporterin der "Deutschen Welle". Die 75-Jährige hat bis zuletzt in ihrem Haus in Kupjansk gewohnt, sogar noch die diesjährige Ernte in ihrem Keller verstaut. Wegen der Besetzung durch russische Truppen musste sie ihre Heimat aber schließlich verlassen, ein Transitzentrum für Vertriebene hat sie aufgenommen.

Schon seit Monaten funktionieren in Kupjansk weder Strom- noch Wasserversorgung, immer wieder kommt es zu Drohnenangriffen. "Wenn sie jemanden entdecken, verharren sie erst an Ort und Stelle, bis sie sich dann auf jemanden herabstürzen", erklärt die Seniorin. Viele Menschen seien auf diese Weise bereits getötet worden.

Ähnliches berichtet der 88-jährige Mykola der "Deutschen Welle". Er kommt aus einem Dorf nördlich von Kupjansk und ging regelmäßig zu Fuß zur Wohnung seines Sohnes. "Plötzlich verfolgte mich eine Drohne. Ich breitete die Arme aus und sagte: 'Schieß doch los!'", erklärt er. "Doch sie kreiste, zerstörte ein Haus und einen Bauernhof."

Mykola blieb unversehrt, lebt aber mittlerweile ebenfalls im Transitzentrum in Charkiw.

Ukrainerin aus Kupjansk schildert Begegnung mit russischen Soldaten

Walentyna traf ihre Entscheidung zur Flucht hingegen erst nach einer besonders prägenden Begegnung mit zwei russischen Soldaten. Die beiden seien in ihren Garten gekommen und hätten nach ihren Kameraden in der Stadt gefragt.

Weil die Ukrainerin ihnen keine Auskunft geben konnte, drohte einer der Soldaten ihr sogar mit einer Granate. "Man sah, dass er sehr betrunken war", schildert sie.

Kupjansk ist wegen seiner Lage und verschiedener dort verlaufender Verbindungen eine strategisch wichtige Stadt. Mit der Eroberung von Kupjansk sei der weitere Vormarsch in die Tiefe des Gebiets Charkiw möglich, skizzierte das russische Militär kürzlich seine weiteren Angriffspläne. Walentyna jedenfalls hofft trotzdem, dass sie eines Tages wieder zurück in ihr Haus kann.

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