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Psychiatrische Untersuchung: Norwegen-Verdächtiger in Obhut der Gesundheitsdienste

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Norwegen, Kongsberg: Die Polizei sperrt eine Straße ab.Bild: AP / Pal Nordseth
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Zweifel an Zurechnungsfähigkeit: Norwegen-Verdächtiger in Obhut der Gesundheitsdienste

15.10.2021, 11:4815.10.2021, 11:53
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Nach der Gewalttat mit fünf Toten im norwegischen Kongsberg soll der Tatverdächtige am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Außerdem sollen Rechtspsychiater sich ein Bild machen, ob der 37-Jährige zurechnungsfähig ist. Nach Angaben seines Anwalts wurde nach den Verhören am Donnerstag entschieden, dass der psychische Zustand seines Mandanten genauer untersucht werden solle. Der Attentäter ist "nach einer Beurteilung seines Zustands" den Gesundheitsdiensten übergeben worden. Dies sei am Donnerstagabend geschehen, teilte die Staatsanwältin Ann Iren Svane Mathiassen am Freitag mit.

"Das weist darauf hin, dass nicht alles am richtigen Platz ist", sagte Verteidiger Fredrik Neumann der Zeitung "Verdens Gang" am Donnerstagabend.

Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft

Der Sicherheitsdienst der Polizei (PST) war zunächst von einer Terrortat ausgegangen, hatte seine These am Donnerstag aber abgeschwächt. "Die Tat wirkt wie ein Terrorakt, aber wir kennen die Beweggründe des Täters nicht", sagte der Chef des PST. Der Mann habe häufig mit ärztlichen Einrichtungen zu tun gehabt.

Dem in Norwegen lebenden Dänen wird vorgeworfen, am Mittwochabend in der Kleinstadt Kongsberg mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und zwei weiteren Waffen angegriffen zu haben. Fünf Menschen starben, drei wurden verletzt. Bei seiner Flucht vor der Polizei drang der mutmaßliche Täter auch in Wohnungen ein, wo er Menschen tötete. Eine halbe Stunde nach dem ersten Notruf konnte die Polizei den Mann festnehmen.

Nach Angaben des norwegischen Rundfunks hat der Däne einer Untersuchungshaft bereits zugestimmt. "Er versteht, was er getan hat", so sein Anwalt.

Der Däne ist möglicherweise zum Islam konvertiert

Die Polizei hatte am Donnerstag bestätigt, der Verdächtige habe bereits vor Jahren im Fokus der Behörden gestanden, weil es damals Hinweise auf eine Radikalisierung gegeben habe, nachdem der Mann zum Islam konvertierte. Der norwegische Rundfunk NRK zitierte einen Bekannten des 37-Jährigen, der von dessen "schweren psychischen Problemen" berichtete.

Der Mann war der Polizei auch wegen anderer Delikte bekannt. Einem Bericht der norwegischen Nachrichtenagentur NTB zufolge wurde er bereits zweimal verurteilt. Er soll unter anderem Familienmitgliedern gedroht haben, sie umzubringen und durfte sich ihnen ein halbes Jahr lang nicht nähern.

(lfr/mit Material von dpa und afp)

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