Politik
Deutschland

Merkel ruft zu Offenheit und Toleranz bei Integration von Zugezogenen auf

Angela Merkel in der 209. Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgeb
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem Integrationsgipfel am Dienstag mit Bund und Ländern einen Aktionsplan angekündigt, der Integration fördern soll.Bild: IMAGO / Future Image
Deutschland

Merkel ruft zu Offenheit und Toleranz bei Integration von Zugezogenen auf

09.03.2021, 15:5609.03.2021, 15:56

Zum Auftakt des Integrationsgipfels der Bundesregierung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Gesellschaft zu Offenheit und Toleranz aufgerufen, um die Integration von Zugezogenen zu fördern. "Wirklicher Zusammenhalt" in einer Gesellschaft erfordere "die Anwesenheit von gelebter Toleranz und Offenheit füreinander, der Neugierde, denn eine funktionierende Zivilgesellschaft ist und bleibt der beste Schutz vor Ausgrenzung und Rassismus", sagte Merkel am Dienstag zum Auftakt der Beratungen mit rund 120 Vertretern aus Bund, Ländern, Kommunen, Migrantenorganisationen, Wirtschaft, Kultur und Sport.

Merkel: Jeder Mensch in Deutschland muss sich "respektiert und zugehörig fühlen"

Nur die "Abwesenheit von Hass und Gewalt" reiche nicht aus, um Integration zum Gelingen zu bringen, sagte die Kanzlerin. Jeder Mensch in Deutschland - mit oder ohne Migrationsgeschichte – müsse sich "respektiert und zugehörig fühlen" können.

"Respekt und Zugehörigkeit sind unabdingbar für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt", sagte Merkel weiter. "Respektlosigkeit, Vorurteile, Anfeindungen und leider eben auch Gewalt stehen dem Zusammenhalt in der Gesellschaft absolut entgegen. Dem müssen wir uns alle entgegenstellen."

Serie an Integrationsgipfeln diente nationalem Aktionsplan

Merkel wies darauf hin, dass die 2006 gestartete Serie von Integrationsgipfeln bei der Sitzung am Dienstag zur Verabschiedung eines Nationalen Aktionsplans führen solle. Sie habe gelernt, "dass Integration nicht nur bestimmte Gruppen betrifft, sondern die Gesellschaft insgesamt", sagte Merkel. "Wir wissen, dass Integration systematisch gefördert werden muss in dem Bewusstsein, dass Integration für alle eine Herausforderung ist, aber wenn sie gelingt auch ein Gewinn ist".

Mit einem mehr als 100 Punkte umfassenden Aktionsplan will die Bundesregierung die Integration von Zuwanderern in Deutschland fördern. Die Maßnahmen, die am Dienstag verabschiedet werden sollen, reichen von Hilfen für zuwandernde Fachkräfte im Heimatland über Unterstützung beim Spracherwerb bis zu Anstrengungen für mehr Chancengleichheit in Wirtschaft und öffentlichem Dienst.

(vdv/afp)

Keine Frauenhäuser, kaputte Schulen: Das Drama tot gesparter Kommunen
Wenn der Staat spart, zahlen die Schwächsten – und die Rechten profitieren. Wie kaputt gesparte Städte zum Nährboden für Demokratieverdruss werden.
Nur wenige Dinge haben so viel Bestand wie Graffitis auf dem Schulklo. Wer nach Jahren seine ehemalige Schule besucht, findet das eigene häufig noch gut lesbar zwischen den Schmähschriften seiner Klassenkamerad:innen. Fehlt das Geld für Sanierungsarbeiten, verwandeln sich Toiletten in stinkende Museen. Das Problem beschränkt sich aber nicht nur auf Bildungseinrichtungen.
Zur Story