Politik
International

Fake News: Wer die in Singapur verbreitet, riskiert jetzt 10 Jahre Gefängnis

Wer in Singapur "Fake News" verbreitet, riskiert jetzt 10 Jahre Gefängnis

09.05.2019, 06:5009.05.2019, 07:13

Singapur hat ein Gesetz gegen die Verbreitung vermeintlich falscher Nachrichten ("Fake News") im Internet verabschiedet. Trotz viel Kritik von außerhalb gab es dafür im Parlament eine klare Mehrheit.

72 Abgeordnete stimmten am Mittwochabend dafür – nur neun Abgeordnete votierten dagegen. Befürchtet wird, dass damit die Pressefreiheit in dem ohnehin autoritär regierten südostasiatischen Stadtstaat weiter eingeschränkt wird.

Das "Gesetz zum Schutz von Online-Fälschungen und -Manipulationen" sieht unter anderem vor, dass klassische Medien ebenso wie Internet-Konzerne nach staatlicher Aufforderung Artikel entfernen müssen. Unter bestimmten Umständen sollen sie auch gezwungen werden können, "Berichtigungshinweise" zu veröffentlichen. Im Extremfall drohen umgerechnet mehr als 430.000 Euro an Geldstrafe und bis zu zehn Jahre Haft.

Das Vorhaben betrifft auch soziale Netzwerke wie Facebook, Google und Twitter, die alle in Singapur große Niederlassungen haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte vor massiven Einschnitten, die weit über das Land hinaus reichten. In einem weltweiten Vergleich von "Reporter ohne Grenzen" (RSF) zum Stand der Pressefreiheit liegt Singapur weit hinten auf Platz 151 von 180.

(hd/dpa)

Nationalgarde-Pläne von Trump stoßen auf nackten Protest in Portland
In Portland drehen Aktivist:innen beim "World Naked Bike Ride" ihre Runden, als schriller Protest gegen Trumps gnadenlose Abschiebepolitik. Warum die Aktion mehr ist als ein skurriler Gag – und was das mit der Nationalgarde zu tun hat.
Sie läuft bereits seit einigen Monaten: die größte Abschiebekampagne in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Die Migrationsbehörde ICE, zuständig für Abschiebungen und Grenzkontrollen, zieht durch die Bundesstaaten und greift sich täglich Hunderte Menschen. Ihr Vorgehen ist rigoros, Videos zeigen gewaltsame Verhaftungen, deren Härte von außen betrachtet beispiellos wirkt.
Zur Story