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EU-Parlamentspräsident Sassoli gestorben – von der Leyen: "Stolzer Italiener"

David Sassoli, President of the European Parliament Rome February 7th 2020. Tempio di Adriano. Meeting on the European balance. Foto Samantha Zucchi Insidefoto SamanthaxZucchi
Starb im Alter von nur 65 Jahren: David Sassoli, EU-Parlamentspräsident.Bild: imago images / Insidefoto
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EU-Parlamentspräsident Sassoli gestorben – von der Leyen: "Stolzer Italiener"

11.01.2022, 07:59
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Der Tod des EU-Parlamentspräsidenten David Sassoli hat Bestürzung unter Europas Politikern ausgelöst. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich am Dienstag auf Twitter "zutiefst betroffen über den schrecklichen Verlust eines großen Europäers und stolzen Italieners". Sie würdigte ihn als einen "herausragenden Präsidenten des Europäischen Parlaments". Ihre Gedanken seien bei der Familie des Verstorbenen.

Der SPD-Außenexperte Michael Roth erklärte, er erinnere sich an Sassoli als "einen leidenschaftlichen Parlamentarier". Der Italiener sei ein "Kämpfer für ein soziales Europa" gewesen. "Ich bin sehr traurig! Er wird mir und Europa fehlen", fügte der frühere Europa-Staatsminister hinzu. Auch der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune würdigte Sassoli als einen "Kämpfer für Europa". Er sei ein "aufrichtiger und mutiger Verteidiger der Demokratie und der Werte unserer Union" gewesen.

Sassoli war seit Weihnachten im Krankenhaus

Sassoli war in der Nacht zum Dienstag in einem Onkologie-Zentrum in Aviano in Italien gestorben. Er war dort nach Angaben seines Sprechers seit mehr als zwei Wochen "wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems" behandelt worden. 

Demnach kam der Parlamentspräsident am 26. Dezember ins Krankenhaus, all seine offiziellen Termine wurden seitdem abgesagt. Im September war er bereits wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt worden und konnte mehrere Wochen lang nicht seinen Aufgaben als EU-Parlamentspräsident nachgehen. Der Sozialdemokrat hatte den Parlamentsvorsitz seit der Europawahl 2019 inne. Seine Amtszeit lief diesen Monat aus.

(andi/afp)

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