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Studie: Fridays-For-Future-Proteste beeinflussten Grünen-Wahlergebnisse

Fridays for Future Earth Day climate strike Students from Fridays for Futures Earth Day climate strike march to join protesters at the Fossil Free Federal Reserve demonstration. Fridays for Future pro ...
Die Fridays-For-Future-Bewegung ist mittlerweile in vielen Ländern aktiv. Bild: www.imago-images.de / imago images
Klima & Umwelt

Studie: Fridays-For-Future-Proteste wirkten sich positiv auf Grünen-Wahlergebnisse aus

17.05.2022, 14:0419.05.2022, 10:10
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Die Klimaproteste der Fridays-For-Future-Bewegung haben sich positiv auf die Wahlergebnisse der Grünen in den Jahren 2019 bis 2021 ausgewirkt. Das haben Forschende des Ifo-Instituts in einer umfangreichen Datenstudie gemeinsam mit anderen Institutionen herausgefunden. Bei den Wahlen 2019 bis 2021 waren etwa sieben Prozent der Stimmengewinne der Grünen auf Fridays-For-Future-Proteste zurückzuführen.

Die Demonstrationen führten demnach dazu, dass die Klimakrise häufiger Thema auf Social Media, bei Politikerinnen und Politikern und in lokalen Zeitungen war. "Je stärker die Klimaprotestbewegung in einer Region ist, desto größer waren dort die Stimmengewinne für die Grünen bei den Wahlen zwischen 2019 und 2021", sagt Ifo-Forscherin Maria Waldinger, eine der Autorinnen der Studie.

Eltern werden von Kindern beeinflusst

Wahlberechtigte Eltern seien offenbar von den protestierenden Jugendlichen im Alter ihrer eigenen Kinder oder direkt von ihren eigenen protestierenden Kindern beeinflusst. Dieses Phänomen bezeichnet man als sogenannte umgekehrte intergenerationelle Übertragung von Einstellungen und Werten. "Wir zeigen in einer weiteren Analyse, dass der kausale positive Zusammenhang zwischen Wahlbereitschaft für die Grünen und lokaler Proteststärke nur für Personen mit Kindern im Haushalt existiert, nicht aber unter Personen ohne Kinder im eigenen Haushalt", ergänzt Waldinger.

Die Forscherinnen und Forscher werteten zudem das Twitter-Verhalten der politisch Verantwortlichen aus. Das Ergebnis: Grünenpolitiker twittern aufgrund der Proteste in ihren Wahlkreisen häufiger zum Thema Klimawandel und lokale Zeitungen berichten mehr darüber.

Forscherin Maria Waldinger sagt dazu: "In unserer aufwändigen Analyse werten wir unter anderem Mobilfunk-, Social Media- und Zeitungsdaten aus. Damit können wir die Frage, ob Fridays For Future zum politischen Klimawandel beigetragen hat, eindeutig mit 'Ja' beantworten." Wie sich die Proteste möglicherweise auch auf das individuelle Konsum- und Mobilitätsverhalten ausgewirkt haben mögen, eröffne Forschungsperspektiven für die Zukunft, wie die Wissenschaftler des Ifo-Instituts mitteilten.

(si)

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