
Ein Wal hat sich in einem Fischernetz in der Nähe der Liparischen Inseln im Mittelmeer verheddert.Bild: Italian Coast Guard/AP / Uncredited
International
21.07.2020, 06:5621.07.2020, 07:04
Ein Pottwal hat sich in der Nähe der Liparischen Inseln
bei Sizilien in einem illegalen Fischernetz verheddert. Die
italienische Küstenwache kämpfte mit Biologen und anderen Helfern
seit dem Wochenende darum, das rund zehn Meter lange Tier zu
befreien. Doch bevor das vollständig gelang, tauchte der gut zehn
Meter lange Wal ab und verschwand, wie Carmelo Isgrò, ein an der
Suche beteiligter Wissenschaftler, besorgt berichtete. Die
Küstenwache bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Tier bis Montagabend nicht
mehr gesichtet worden sei. Man bleibe aber in dem Gewässer.
Nach italienischen Medienangaben soll es sich um einen weiblichen
Pottwal handeln. Die Küstenwache zeigte ein Video, in dem ein Taucher
mit einem Messer Teile des Netzes bearbeitet. Die Retter hatten große
Schwierigkeiten, das aufgeregte und ängstliche Tier zu befreien – auch wegen seiner Größe.
Trotzdem hätten sie Fortschritte gemacht, hieß es. Es sei gelungen,
einen erheblichen Teil des Netzes zu entfernen, berichtete die
Zeitung "La Repubblica". Dann befestigten die Retter am Sonntag eine Boje
mit einem Blinklicht am Schwanz des Wals, um dem Tier auch im Dunkeln
folgen zu können. Sie mussten die Aktion aber am selben Abend
zunächst abbrechen und wollten Montag wieder starten.
Der Biologe Isgrò und Umweltverbände fürchteten, dass der Wal wegen
der Netzteile, die noch an der Schwanzflosse hingen, zu unbeweglich
fürs Überleben sein könnte.
Pottwale gehören zu den Zahnwalen. Die Säugetiere kommen in vielen
Weltmeeren vor und können sehr tief tauchen. Die Tiere ernähren sich
etwa von Tintenfischen und Kalmaren. In den vergangenen Monaten seien
bei den Liparischen Inseln wiederholt Wale gesichtet worden. Vor rund
drei Wochen hatte sich ein wohl männliches Tier ebenfalls in einem
Netz verfangen, konnte aber befreit werden, schrieben Medien.
Fischer in Italien verwenden zum Teil immer noch sogenannte
Spadara-Netze, obwohl sie seit langem verboten sind. Dabei handelt es
sich um eine Art von Treibnetzen, die zum Teil riesig sind.
(lin/dpa)
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