Bedröppelt musste CDU-Chef Friedrich Merz am Vormittag im Plenum dabei zusehen, wie Bundestagspräsidentin Julia Klöckner in einer etwas wirren Wortreihenfolge verkündete, er sei "zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland nicht gewählt" worden.
Im ersten Wahlgang hatte es zu viele Abweichler:innen in den Reihen von CDU, CSU und SPD gegeben. Dabei sollte es sein großer Tag werden, doch nun gab es Zweifel daran, ob Merz überhaupt der neue Kanzler Deutschlands wird. Umso erleichterter zeigte er sich am Nachmittag nach der erlösenden zweiten Abstimmung – dieses Mal zu seinen Gunsten.
Im Anschluss lief alles wie am Schnürchen: die Ernennung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Übergabe im Kanzleramt durch Vorgänger Olaf Scholz, die erste Kabinettssitzung mit Bierchen.
Nur auf Instagram unterlief Merz, der als erster Kanzler über ein Digitalministerium verfügt, ein Patzer.
Denn auf Instagram lud Merz ein Video mit Schönheitsfehler hoch. Dabei ging es um einen Ausschnitt aus einem Interview mit der ARD, in dem der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands thematisiert wurde. Merz betonte, wie sehr sich die neue Koalition das Ziel auf die Fahne geschrieben hat.
Auch in der Caption zum Video hieß es markig: "Unser Land gehört an die Spitze der Industrienationen der Welt. Diesen Platz wieder einzunehmen, wird alle Anstrengungen lohnen." In den Kommentaren aber ging es neben dem eigentlichen Thema und Merz als Kanzler vor allem um ein Detail im Video: ein Mauszeiger ist zu sehen.
Tatsächlich tauchte in mehreren Einstellungen des Videos ein schwarzer Cursor, etwa auf Merz' Sakko, auf. Das weist darauf hin, dass dem Team des Bundeskanzlers bei der Bearbeitung des Interviews für Instagram wohl ein Fehler unterlaufen ist.
Lustig finden das einige User:innen vor allem, weil Merz in dem Video auch auf das von der Bundesregierung neu geschaffene Digitalministerium zu sprechen kommt.
Deutschland solle wieder "modernste Produkte für die Weltmärkte" produzieren, erklärte Merz in dem Interview. Der Koalitionsvertrag enthalte dementsprechend "sehr gute Vorschläge" zu den Themen "Innovation und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" – unter anderem das neu geschaffene Digitalministerium.
Doof nur, wenn ausgerechnet dieses Instagram-Video kein Beispiel außerordentlicher Digital-Skills ist. Folgerichtig erntet Merz an dieser Stelle in den Kommentaren Spott. Auch wenn Schönheitsfehler wie der Cursor natürlich einfach mal passieren können, sieht ein User den Vorfall als dunkles Vorzeichen: "Schöner Mauszeiger am Ende. Ich schätze mal, das werden wieder 4 Jahre verlorene Digitalisierung."
Ein anderer macht ebenfalls auf den Fehler aufmerksam und kommentiert lediglich mit: "Profis halt." Immerhin: Merz hat vielleicht auch durch den eigenen Nachholbedarf beim Thema gemerkt, dass ein neues Digitalministerium notwendig ist.