Vorweg dies: Es kann noch mehrere Tage oder gar Wochen dauern, bis sämtliche Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl ausgezählt sind und der Sieger feststeht. Wegen der Corona-Pandemie haben mehr Amerikanerinnen und Amerikaner als sonst per Post abgestimmt. In Pennsylvania zum Beispiel wird damit gerechnet, dass die Briefstimmen erst am Freitag vollständig ausgezählt sind. Weil der dortige Gewinner 20 Wahlleute-Stimmen erhält, gilt Pennsylvania als besonders wichtiger Bundesstaat.
Nichtsdestotrotz könnte das Rennen auch schon heute entschieden werden. Noch offen ist das Ergebnis in diesen Bundesstaaten:
Donald Trump fehlen aktuell noch 57 Stimmen für einen Sieg. Sein Herausforderer Joe Biden liegt etwas vorne mit 32 fehlenden Stimmen.
Für Nevada und Pennsylvania werden heute keine Ergebnisse erwartet. Hingegen in Georgia, Michigan, North Carolina und Wisconsin könnte es noch heute Abend zum Showdown kommen. Und so sieht es für die zwei Kandidaten in diesen Staaten derzeit aus:
Wie sieht der Stand am Ende des Tages aus, wenn alles so bleibt, wie es jetzt aussieht? Angenommen, Biden gewinnt Wisconsin und Michigan und Trump Georgia und North Carolina – dann hat am Ende des Tages noch keiner gewonnen. Biden käme auf 264 Wahlleute, Trump auf 228.
Ist am Abend klar, dass Biden seinen Vorsprung in Michigan und Wisconsin halten kann, liegt er bei 264 Wahlleute-Stimmen. Das aufzuholen dürfte für Trump sehr schwierig werden. Selbst wenn er sich North Carolina sichert, würde er erst bei 228 Wahlleute-Stimmen liegen.
In diesem Fall würde für Biden Georgia und Nevada das Zünglein an der Waage. Kann er in Georgia den Vorsprung von Trump wettmachen, ist der Fall klar: Dann ist Biden der nächste US-Präsident. Das könnte theoretisch noch am Abend der Fall sein.
Geht Georgia hingegen an Trump, so läge dieser bei 224 Stimmen – auch das noch immer kein Leichtes, um auf die 270 erforderlichen Stimmen zu kommen. Biden muss dann auf Nevada hoffen. Aktuell liegt er dort leicht vor Trump – mit ein paar Tausend Stimmen.
Selbst wenn Trump in North Carolina und Georgia gewinnt, wird es eng für ihn. Kann er in Nevada den Vorsprung auf Biden ausbauen, so läge er noch immer erst bei 250 Wahlleute-Stimmen.
In dem Fall müsste er auf die 20 Stimmen in Pennsylvania hoffen, die aber erst gegen Ende dieser Woche ausgezählt werden. 2016 gewann er in dem Staat knapp vor Hilary Clinton, 2012 ging der umkämpfte Ort an Barack Obama.