Musikgeschmack hat sie! Lilly Blaudszun.Bild: Instagram/@lillarot/Getty Images/Montage Watson
31 Tage - 31 Frauen
31 Tage, 31 Frauen. Im Monat März werden wir anlässlich des "Women's History Month" bei watson jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vorstellen. Tag 25: Die Bundeskoordinatorin der Juso Schüler*innen & Azubis Lilly Blaudszun.
25.03.2019, 09:3503.04.2019, 14:16
"Mein Vaterland interessiert mich nicht die Bohne" stand auf dem Kaffeebecher, der Lilly Blaudszun in die öffentliche Wahrnehmung brachte.
Ein Juso-Merchandise-Produkt, als Foto auf ihrem Instagram-Account veröffentlicht, war die Reaktion auf einen Artikel des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs in der Parteizeitung "Vorwärts" vom 31. Januar. Darin warb der Vorsitzende des sogenannten Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, ein Verein zum Schutz der Demokratie vor radikalen Kräften, für einen aufgeklärten Patriotismus. Mit einem einzigen Post zeigte Blaudszun, was sie von davon hielt: nämlich nichts.
Was macht sie?
Lilly Blaudszun, 18 Jahre alt, geht noch zur Schule und hat bereits eine beeindruckende Polit-Karriere hingelegt: Als Mitglied des Landesvorstands der Jusos in Mecklenburg-Vorpommern wurde sie zur Koordinatorin der Schülerinnen und Azubis im Bundesverband.
Als noch Betroffene engagiert sie sich für Bildungspolitik und schreibt darüber, wie sehr der Lerndruck sie und ihre Altersgenossen belastet. In einem Beitrag für "Vice" schrieb die 2018 über ihre Motivation, das Bildungssystem in Deutschland verbessern zu wollen:
"Wir sind in einem Alter, in dem es darum geht, wer wir sind und was wir sein wollen. Wir müssen uns selbst erkunden und finden und Identität aufbauen. Stattdessen rennen wir von der einen Klausur zur Studienorientierung zur Agentur für Arbeit, und versuchen verzweifelt, irgendwie unseren Weg durch dieses Zukunftschaos zu finden."
Lilly Blaudsun, Vice
Was macht sie besonders?
Blaudszun hat es geschafft, sich in den letzten Jahren einen Namen zu machen. Sie engagiert sich gegen das G8-Konzept in ihrem Bundesland und für eine ausgewogenes Schulsystem. Sie spricht das Thema Burn-out bei jungen Menschen dabei bewusst an.
Mit ihrem Kaffeebecher-Post zeigte sie außerdem, dass sie die Konfrontation mit der etablierten Genossen der eigenen Partei nicht scheut und bereit ist, öffentlich für ihre Meinung einzustehen. Nebenbei betreibt sie unermüdlich Wahlkampf für die Sozialdemokraten – auch, wenn es da manchmal hoffnungslos aussieht.
Was würde sie ihrem jüngeren Ich raten?
watson sagte sie:
"Meinem jüngeren Ich würde ich raten, immer alles zu tun, worauf man Lust hat und sich von niemandem einreden zu lassen, dass das nicht zu einem passt oder man es vielleicht sogar gar nicht kann. Im schlimmsten Fall kann man daraus lernen."
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Video: watson/katharina kücke
FDP-Chef Christian Linder will den Deutschen "Lust auf Überstunden" machen – und zwar durch steuerliche Vorteile. Dazu fordert seine Partei, die Steueranreize zum Leisten von Überstunden zu verbessern. Sprich, Überstunden sollen sich steuerlich lohnen, dann hätte man mehr Bock drauf, länger zu arbeiten, "weil man nicht alles abgibt beim Staat", wie es Lindner formuliert.