
Ein Wildschwein mit seinem Nachwuchs läuft über die Badewiese am Teufelssee im Berliner Grunewald an einem Badegast vorbei.Bild: dpa / Fernando Gutierrez
Deutschland
12.08.2020, 10:5912.08.2020, 10:59
Neugierige Wildschweine treffen am Berliner Teufelssee
im Grunewald auf Badegäste: Bilder im sozialen Netzwerk Facebook
zeigen, wie ein nackter Mann auf einer Wiese einem weiblichen
Wildschwein – einer Bache – und zwei Jungtieren hinterherrennt.
Das Tier, das wohl auf Nahrungssuche war, hat eine gelbe Tüte im
Maul, die dem Mann gehörte – darin soll sich ein Laptop befunden
haben. Das schreibt eine Facebook-Nutzerin, die die Bilder teilte und
dafür nach eigenen Angaben die Erlaubnis des Nackt-Jägers eingeholt
hatte. Er habe schallend gelacht, als sie ihm die Fotos gezeigt habe.
Auch andere Badegäste verfolgten die Szene mit staunenden und
lachenden Gesichtern, wie auf Facebook zu sehen ist.
Mensch und Tier am Teufelsee
Derk Ehlert von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt sprach am
Freitag von einer interessanten Begegnung, die es in der Hauptstadt
in nicht ganz so kurioser Form aber immer wieder gebe. Da sich die
beliebte Badestelle am Teufelssee mitten im Wald befinde, sei es
nicht verwunderlich, dass sich Mensch und Tier dort begegnen.
"Wenn Menschen Essen mit an den See bringen, können die Tiere das aus 1000 Meter Entfernung riechen."
Das Wildschwein sei es vermutlich gewohnt, in Plastiktüten Nahrung zu
finden. Da viele Leute abends Reste liegen ließen, kämen in der
Dunkelheit auch Füchse, Waschbären, Marder und Dachse zur
Nahrungssuche ans Ufer, sagte Ehlert. Und im Sommer sei eine solche
Begegnung auch vor Einbruch der Dunkelheit nicht unwahrscheinlich:
Die Tiere wüssten, dass es in den früheren Abendstunden mehr Futter
abzugreifen gebe. Die Jungtiere (Frischlinge) seien vermutlich zum
Lernen bei der Nahrungssuche dabei gewesen.
Die Begegnung sei für den nackten Mann nicht ganz ungefährlich
gewesen. Denn ein bedrohtes Wildschwein wisse sich zu verteidigen,
sagte Ehlert. "Vor allem, wenn es denkt, dass ihm seine Nahrung
weggenommen wird." Eine Bitte richtete der Sprecher der
Senatsverwaltung für Umwelt an die Berliner: "Bitte lassen Sie Ihren
Müll und Ihre Nahrungsmittel nicht am Wasser oder im Wald."
(lin/dpa)