Auf der Brache an der Spree-Bucht leben die Menschen in Zelten und anderen Unterkünften.Bild: dpa / Paul Zinken
Deutschland
Angesichts des erwarteten Kälteeinbruchs soll
Berlins größtes Obdachlosencamp - an der Rummelsburger Bucht - in der
Nacht auf Samstag aufgelöst werden. "Wegen des Wetters mit Kälte,
Schnee und Feuchtigkeit ist die Lage sehr bedrohlich, wir können
nicht mehr gewährleisten, dass Leib und Leben für die Menschen hier
gesichert sind", sagte Kevin Hönicke (SPD), stellvertretender
Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, der Deutschen
Presse-Agentur am späten Abend an der Rummelsburger Bucht. In
Zusammenarbeit mit dem Senat sei eine Unterkunft für 100 Menschen
gefunden worden - eine Traglufthalle, die schon oft für Obdachlose
genutzt worden sei.
In der Nacht packten die Menschen ihre Sachen.Bild: dpa / Paul Zinken
Auf der Brache an der Spree-Bucht leben die Menschen in Zelten
und anderen Unterkünften. Bei der Obdachlosenzählung in Berlin vor
einem Jahr war es der Ort mit den meisten Obdachlosen: 81. Dahinter
folgte die Gegend am Bahnhof Zoo mit 71 im Freien lebenden Menschen.
Am Donnerstag seien an der Rummelsburger Bucht 40 bis 50 Zelte
gezählt worden, sagte Hönicke. Das Areal ist Bauland. Dort sollen
Wohnungen und die Touristen-Attraktion "Coral World" entstehen.
Laut Deutschem Wetterdienst sollen die Temperaturen am Wochenende
in der Hauptstadt tagsüber auf bis zu minus acht Grad sinken, die
Nächte sollen noch kälter werden. Berlin stellt deshalb mehrere
zusätzliche Plätze im Warmen für Obdachlose bereit; etwa in Hostels
und auf dem Gelände der früheren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
Laut Mitteilung gibt es in den Einrichtungen der Berliner
Kältehilfe aktuell 1090 Notübernachtungsplätze.
(hau/dpa)