Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat zum 59. Jahrestag des Mauerbaus gemahnt, die Erinnerung an Unfreiheit und Diktatur wachzuhalten. Es gebe eine gemeinsame Verantwortung, Freiheit und Demokratie zu schützen – gerade in Zeiten, in denen sie erneut gefährdet seien, sagte Müller am Mittwoch. Was Unfreiheit bedeutet, hätten die Berlinerinnen und Berliner direkt und unmittelbar durch die Teilung der Stadt 28 Jahre lang erfahren.
Das hohe Gut der Freiheit müsse heute gegen neuen Nationalismus in ganz Europa verteidigt werden. "Wir gedenken deshalb der Opfer des DDR-Unrechtsregimes auch deshalb, weil sie zeigen, dass ein "Nein" zu Willkür, Unterdrückung und Diktatur nicht sinnlos ist. Ihr Erbe ist unsere Freiheit und unser Auftrag."
Müller wird am Donnerstag neben Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und dem Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, zu dem zentralen Gedenken in der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße erwartet. Vor 59 Jahren hatte der Bau der Berliner Mauer begonnen, der die deutsch-deutsche Teilung besiegelte. Sie ging erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 zu Ende.
In Berlin starben nach dem Mauerbau nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. An einer Studie, wonach an der etwa 1400 Kilometer langen deutsch-deutschen Grenze mindestens 327 Menschen ums Leben kamen, war Kritik aufgekommen. Es war angekündigt worden, Teile des Forschungsprojekts zu überprüfen.
(lin/dpa)