
Passanten sind durch ein Loch in einem verbliebenem Stück der Berliner Mauer an der Niederkirchnerstraße zu sehen. Vor 59 Jahren, am 13. August 1961, begann der Bau der Mauer, die Berlin mehr als 28 Jahre teilte.Bild: dpa / Christoph Soeder
Deutschland
13.08.2020, 08:2813.08.2020, 11:39
Berlins Regierender Bürgermeister Michael
Müller (SPD) hat zum 59. Jahrestag des Mauerbaus gemahnt, die
Erinnerung an Unfreiheit und Diktatur wachzuhalten. Es gebe eine
gemeinsame Verantwortung, Freiheit und Demokratie zu schützen – gerade
in Zeiten, in denen sie erneut gefährdet seien, sagte Müller am
Mittwoch. Was Unfreiheit bedeutet, hätten die Berlinerinnen und
Berliner direkt und unmittelbar durch die Teilung der Stadt 28 Jahre
lang erfahren.
"Berlin ist und bleibt deshalb die Stadt der Freiheit und der Toleranz."
Michael Müller
Das hohe Gut der Freiheit müsse heute
gegen neuen Nationalismus in ganz Europa verteidigt werden. "Wir
gedenken deshalb der Opfer des DDR-Unrechtsregimes auch deshalb, weil
sie zeigen, dass ein "Nein" zu Willkür, Unterdrückung und Diktatur
nicht sinnlos ist. Ihr Erbe ist unsere Freiheit und unser Auftrag."

Unter der Aufsicht von bewaffneten Volkspolizisten errichtet eine Ostberliner Maurerkolonne am an der sowjetisch-amerikanischen Sektorengenze am Potsdamer Platz eine Mauer.Bild: UPI / UPI
Müller wird am Donnerstag neben Kulturstaatsministerin Monika
Grütters (CDU) und dem Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses,
Ralf Wieland, zu dem zentralen Gedenken in der Mauer-Gedenkstätte an
der Bernauer Straße erwartet. Vor 59 Jahren hatte der Bau der
Berliner Mauer begonnen, der die deutsch-deutsche Teilung besiegelte.
Sie ging erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 zu Ende.
In Berlin starben nach dem Mauerbau nach wissenschaftlichen
Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. An
einer Studie, wonach an der etwa 1400 Kilometer langen
deutsch-deutschen Grenze mindestens 327 Menschen ums Leben kamen, war
Kritik aufgekommen. Es war angekündigt worden, Teile des
Forschungsprojekts zu überprüfen.
(lin/dpa)