Die Unfallstelle in Volksmarsen mit dem Auto, das in einen Karnevalsumzug gerast sein soll.Bild: dpa
Deutschland
25.02.2020, 07:0825.02.2020, 11:16
In Nordhessen sind am Montag zahlreiche Menschen während eines Karnevalsumzugs teils schwer verletzt worden. Ein Auto war in eine Menschenmenge gefahren ist. Die Suche nach dem Motiv des Tatverdächtigen läuft noch.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sprach aber von einem Anschlag. Er erklärte jedoch zugleich, die Hintergründe seien "bisher unklar und ich bitte darum, nicht über mögliche Motive zu spekulieren". Die Ermittler arbeiteten mit Hochdruck "an der Aufklärung dieser Gewalttat".
Was wir wissen:
- Im nordhessischen Volkmarsen wurden 30 Menschen verletzt, sieben davon schwer. Rund ein Drittel der Opfer sind nach Angaben der Behörden Kinder.
- Auch der Fahrer des Autos wurde verletzt. Er wurde noch am Montag festgenommen.
- Die Polizei brach nach dem Vorfall alle Fastnachtumzüge in Hessen ab. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es.
- Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat lagen nicht vor.
- Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 29-Jährigen aus Volkmarsen. Er war nach ersten Erkenntnissen den Behörden nicht als Extremist bekannt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr.
- Allerdings war der Mann der Polizei nach dpa-Informationen in der Vergangenheit durch Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen.
- Das SEK durchsuchte Medienberichten zufolge die Wohnung des Festgenommenen. Dabei seien Unterlagen und der Laptop des Mannes beschlagnahmt worden.
- Der Mann, der am Montag mit einem Auto in der nordhessischen Stadt Volkmarsen in eine Menschenmenge gefahren ist, war nicht alkoholisiert. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag. Bislang sei der Mann nicht vernehmungsfähig.
Was noch unklar ist:
- Neben dem Fahrer des Autos wurde noch eine zweite Person festgenommen am Montag. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll der zweite Festgenommene hinter dem Auto gefilmt haben. Demnach war aber noch unklar, ob als Schaulustiger oder ob er eingeweiht war.
- Die Generalstaatsanwaltschafts teilte mit, zum Motiv könne man derzeit nichts sagen. Die Staatsanwaltschaft ermittle "in alle Richtungen".
- Laut eines Polizisten fuhr der Fahrer vorsätzlich in die Menschenmenge, berichtete die "Hessenschau". Bestätigt ist das aber noch nicht.
Was ihr sonst noch wissen müsst:
Die Polizei warnte vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des
Täters. "Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht
um den Täter", schrieb die Polizei Nordhessen am späten Montagabend
bei Twitter über ein Foto, das den Angaben zufolge kursierte. "Teilen
Sie keine Falschnachrichten!", hieß es.
(ll/dpa)