
Florian Schroeder erntete für seinen Auftritt in Stuttgart Applaus und Buhrufe. bild: screenshot youtube / florian schroeder Deutschland
09.08.2020, 16:5409.08.2020, 16:54
Ein provokativer Auftritt des Kabarettisten Florian
Schroeder auf der "Querdenken"-Demo in Stuttgart hat viel
Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Schroeder (40) kam nach eigenen
Angaben am Samstag auf die Bühne, um "die Grenzen ihrer
Meinungsfreiheit" auszutesten. Für seine ersten Äußerungen bekam er
noch Applaus, wie ein Video zeigt, das Schroeder in seinem eigenen
Youtube-Kanal verbreitete: "Mein Name ist Schroeder, ich komme aus
dem Mainstream" sagt er, und: "Man hat mir gesagt, hier in Stuttgart
ist die Freiheit."
"Wollt Ihr die totale Meinungsfreiheit?"
Doch recht schnell nimmt die Begeisterung des Publikums ab. Schroeder
fragt, ob wir "in einer Corona-Diktatur" leben. Nach einem
vielstimmigen "Ja" aus der Menge argumentiert der Kabarettist
dagegen: "Wenn wir irgendeine Form von Diktatur hätten, dann dürftet
Ihr euch hier gar nicht versammeln, dann dürftet Ihr hier gar nicht
stehen."
"Ich bin der Auffassung, dass Corona eine hochgefährliche, ansteckende Krankheit ist"
Auch auf die Frage: "Wollt Ihr die totale Meinungsfreiheit?" ist von
den Zuhörern ein lautes "Ja" zu hören. Anschließend sagt Schroeder:
"Ich bin der Auffassung, dass Corona eine hochgefährliche,
ansteckende Krankheit ist, und ich bin der Überzeugung, dass
Maskentragen und Abstand halten das Wichtigste und Beste ist, was wir
in diesen Tagen tun können." Dafür erntet er Buhrufe und schiebt
hinterher: "Wenn Ihr für Meinungsfreiheit seid, müsst Ihr meine
Meinung aushalten."
Die Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart forderten am Samstag ein
Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer
Übertragung des Coronavirus reduziert werden soll. Die Veranstalter
von "Querdenken 711" sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei
zählte mehrere Hundert. Für den Sonntag war eine ähnliche
Veranstaltung mit 1500 angemeldeten Menschen in Dortmund geplant.
Hier könnt ihr die gesamte Rede Schroeders anschauen:
(lau/dpa)