Überraschung für alle Beteiligten: Sonja Lammers aus dem westfälischen Mettingen brachte ihren Sohn Martin auf dem Weg zum Klinikum Osnabrück im Hubschrauber zur Welt. Bild: Klinik Osnabrück / Jens Lintel
Deutschland
Nicht einmal der Helikopter ist
für den kleinen Martin Timotheus aus Nordrhein-Westfalen schnell
genug gewesen: Der Junge ist im Anflug auf das Klinikum Osnabrück
(Niedersachsen) in etwa 150 Metern Höhe zur Welt gekommen.
Ungewöhnlicher Geburtsort: der ADAC-Hubschrauber Christoph Europa 2Bild: ADAC Luftrettung / ADAC Luftrettung
Die Geburt
bei mehr als 200 Stundenkilometern haben sowohl der Säugling (3620
Gramm, 53 Zentimeter) als auch die 24 Jahre alte Mutter aus Mettingen
gut überstanden, wie ein Sprecher des ADAC mitteilte. Die
Rettungsleitstelle hatte den Hubschrauber Mitte Januar zur Mutter
geschickt, nachdem bei ihr einige Tage früher als vorgesehen die
Wehen eingesetzt hatten. Der Heli braucht für die Strecke nur wenige
Minuten.
1992 die letzte Geburt in einem Hubschrauber in Deutschland
Dass der Rettungshubschrauber zum Kreißsaal wird, ist eine
absolute Seltenheit. "Der letzte von uns dokumentierte Fall liegt 28
Jahre zurück. Das war 1992 bei dem in München stationierten
Rettungshubschrauber "Christoph 1"", erzählte ADAC-Sprecher Jochen
Oesterle. "Unseren Crews wird derzeit an der Coronafront alles
abverlangt. Diese Geburt ist daher für uns alle ein glückliches
Geschenk und ein wunderbarer Lichtblick in der Pandemiezeit."
Mutter Sonja Lammers wurde von dem Einsatz des
Rettungshubschraubers überrascht. "Es ging ja nicht, dass mein Mann
mitfliegt, also ist er mit dem Auto zum Klinikum gefahren – und als
er angekommen ist, war er bereits Papa", wird sie in der Mitteilung
zitiert. Das Hebammenteam erwartete Baby und Mutter direkt auf dem
Flugfeld. "Bei uns ist das jetzt natürlich überall ein großes
Gesprächsthema und ich werde damit aufgezogen, dass sich unsere
nächsten Kinder vielleicht etwas mehr Zeit lassen sollten", sagte
Lammers.
(andi/dpa)