Deutschland
12.04.2018, 11:0212.04.2018, 11:11
Die folgenreichen Warnstreiks im öffentlichen
Dienst haben erneut den Nahverkehr in mehreren deutschen Großstädten
lahmgelegt. Besonders stark betroffen waren am Donnerstagmorgen
Niedersachsen und der Großraum Stuttgart.
Am dritten Warnstreiktag in
Folge bleiben zudem in vielen Kommunen Kitas und Stadtverwaltungen
geschlossen. Mancherorts arbeiten Müllentsorger und Stadtreiniger
nicht. Auch in Krankenhäusern waren Einschränkungen des Betriebs
angekündigt. Bundesweit legen Zehntausende Beschäftigte des Bundes und der Kommunen ihre Arbeit nieder.
Hier wird gestreikt:
- In Stuttgart stehen seit Betriebsbeginn die Bahnen und Busse der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) still. Nur die S-Bahn fährt. Auch die meisten Kitas, mehrere Hallenbäder und städtische Behörden sollten am Donnerstag geschlossen bleiben. In den Krankenhäusern waren Einschränkungen des Betriebs angekündigt.
- In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg bleiben Busse und Bahnen den ganzen Tag lang stehen - obwohl Schüler gerade Abiturprüfungen schreiben müssen.
- In Hannover, Braunschweig, Wolfsburg sowie in Peine, Salzgitter und Einbeck sind auch die meisten Kitas geschlossen.
- In Hamburg bildete am Morgen die Stadtreinigung den Warnstreik-Auftakt, wie deren Sprecher bestätigte. Ebenfalls zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die Mitarbeiter in den städtischen Kitas, bei der Hafenaufsicht, in den Theatern, den Bücherhallen sowie bei den Bundesbehörden wie Zoll oder Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Am Nord-Ostsee-Kanal ist seit dem Morgen die Schleuse in Brunsbüttel geschlossen. Der Kanal ist eine Wasserstraße des Bundes.
- Im Laufe des Tages wollten in Schleswig-Holstein auch Beschäftigte von Kitas, Stadtverwaltungen, Bauhöfen, Stadtwerken und anderen Einrichtungen dem Aufruf der Gewerkschaften zum Warnstreik folgen.
Die anhaltenden Warnstreiks zielen auf die voraussichtlich
abschließende Tarifrunde für die 2.3 Millionen Beschäftigten von Bund
und Kommunen. Sie beginnt an diesem Sonntag in Potsdam und soll bis
voraussichtlich Dienstag dauern. Die Gewerkschaften fordern für die
Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn. Aus Sicht der Arbeitgeber sind
die Forderungen zu hoch.
(hd/dpa/afxp)