Ja, der Söder Markus. Kaum hatte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag den diesjährigen Schlappmaulorden (ja, der heißt wirklich so) abgeräumt, zeigte er einen Tag später beim politischen Aschermittwoch in Passau, warum er diese Auszeichnung aber mal so richtig verdient hat.
Traditionell wird bei diesem rituellen Schlagabtausch der politische Gegner ins Visier genommen. Und traditionell traf es natürlich auch dieses Mal die SPD.
Dabei meine es Söder ja im Grunde nur gut. Denn eigentlich, sagte Söder, wünsche er sich eine starke SPD. Man denke nur daran, wie es früher war, begann Söder seine Aschermittwochsrede. "Schmidt, Brandt, Schröder", schwärmte er von einer SPD vergangener Tage. Um schließlich für seine Pointe auf Entenhausen zurückzugreifen:
Bei den CSU-Anhängern in Passau kommt der Gag an. Und ja, auch irgendwie bei der SPD. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Die SPD nutze die Steilvorlage: Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken "bedankte" sich via Twitter bei Markus Söder und bemühte ebenfalls einen Entenhausen-Vergleich.
Wenn wir Tick, Trick und Track sind, seid ihr die Panzerknacker, so die Botschaft.
Und: Söders Entenhausen-Gag ging wohl auch deswegen nach hinten los, weil die genannten Tick, Trick und Track für Zuschreibungen stehen, die der bayerische Ministerpräsident bei seinem Witz nicht unbedingt im Sinn hatte. Denn die drei Neffen von Dagobert Duck stehen für Ehrgeiz, Fleiß, Zielstrebigkeit und Cleverness.
Der Schlagabtausch zwischen Söder und Esken erzählt aber nicht nur die Geschichte von einem, der zum falschen Sprachbild greift. Sondern im Grunde noch etwas ganz anderes: Der Koalitionsstreit ist längst auf Mickey-Maus-Niveau angekommen.
(ts)