Die Weihnachtszeit. Eine Zeit, in der sich Menschen besinnen, zur Ruhe kommen, nachdenken und Zurückliegendes reflektieren.
Könnte man meinen. Nicht so bei der AfD.
Während sich AfD-Parteichef Jörg Meuthen bei seiner Weihnachtsansprache vor dem heimischen Baum über ein "herrliches Feinstaub-Spektakel" freut und an den Grünen abarbeitet, beschimpft ein anderer AfD-Politiker die Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Diesen Satz twitterte der Berliner AfD-Abgeordnete Gunnar Lindemann am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Mit "ein Manager", der nichts tauge, meint er den Vorsitzenden des Vorstands der Volkswagen AG, Herbert Diess. Denn der hat Greta Thunberg als Vorbild genannt und den VW-Konzern auf einen Systemwechsel eingeschworen, bei dem Klimaschutz eine größere Rolle spielen solle.
Für den AfD-Mann Lindemann offenbar Provokation genug, um die 16-jährige Thunberg, die mit ihrer Form des Autismus' offen umgeht, als "geistig krank" zu beschimpfen. Mehr noch: Offenbar können Menschen mit Behinderung für den AfD-Politiker keine Vorbilder sein.
Seit langem fühlen sich AfD-Politiker und -Anhänger von dem Engagement der Klimaaktivistin Greta Thunberg provoziert. Sie hat in AfD-Kreisen längst Angela Merkel als Sündenbock Nummer 1 abgelöst.
In seiner Twitter-Botschaft fordert der AfD-Abgeordnete Lindemann außerdem seine Anhänger auf, die VW-Aktien zu verkaufen, "solange die noch was Wert sind". Auch Boykottaufrufe gegen den Konzern von Seiten der AfD sind nichts Neues. Zuletzt geäußert, als der Konzern während des Bundesparteitags der AfD in Braunschweig den Schriftzug "Volkswagen Halle" abdecken ließ.
Die Reaktionen auf die Beleidigungen des Berliner AfD-Politikers fallen entsprechend scharf aus. User mit ähnlicher Diagnose melden sich beispielsweise zu Wort und kritisieren das Menschenbild hinter dem AfD-Tweet. Ein Auszug:
(ts)