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Bienen: Markus Söder setzt auf Bienen-Highways gegen das Insektensterben – und erntet Kritik

Hat jetzt auch die Biene im Blick: Markus Söder – Mann mit Visionen.
Hat jetzt auch die Biene im Blick: Markus Söder – Mann mit Visionen.Bild: www.imago-images.de
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Markus Söder sät "Bienen-Highway" – und erntet Kritik von Naturschützern

28.04.2019, 16:4728.04.2019, 18:27
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Markus Söder ist bekanntlich mit allen Wassern gewaschen. Mal hängt er Kreuze in Behörden, mal will er einen bayerischen Satelliten ins All schießen, mal spricht er von "Asyltourismus", um dann wenig später den Besonnenen zu spielen.

Kurzum: Markus Söder ist ein Politik-Fuchs – und setzt jetzt – na klar – auf die Biene.

Denn die ist bekanntlich bedroht und liegt dem Wähler ganz besonders am Herzen. Außerdem ist bayerischen Bienenfreunden gerade ein großer Erfolg mit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" gelungen. Die Biene, ein Thema im Wahlvolk also, wird sich auch der Söder Markus gedacht haben.

Und so streute Söder am Freitag Saatgut entlang der Bundesstraße 14 westlich von Lauf an der Pegnitz aus. Gemeinsam mit dem bayerischen Verkehrsminister Hans Reichert besäte Söder einen rund 1.250 Meter langen Blühstreifen.

Vie Facebook und Instagram ließ Söder wissen:

"Die langen Blühstreifen sind wie Autobahnen für Insekten, auf denen sie sich fortbewegen können."

Die Bienen-Highways böten Lebensraum, Schutz und Nahrung. Bayern mache sich stark für den Artenschutz – und das gehe schließlich bei den kleinsten Lebewesen los.

Hier sät Söder:

Die Idee dahinter: Die "Bienen-Highways" sind ein Pilotprojekt der bayerischen Staatsregierung. "Entlang von Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen werden Blühstreifen angesät, die (Wild-)Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrung, Lebensraum und insbesondere zur Vernetzung verschiedener Lebensräume dienen können", heißt es von Seiten des bayerischen Verkehrsministeriums.

Söders Bienenvision überzeugt allerdings nicht jeden. Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz (BUND), spricht in der Augsburger Allgemeinen von einer "ökologischen Falle". Es sei sinnvoller, die Streifen entlang von Radwegen anzulegen und weniger an viel befahrenen Straßen. Die Insekten würden durch duftende Blumen angelockt – und an der Windschutzscheibe enden.

Die Blühstreifen seien zwar gut gemeint, sagte Mergner der Augsburger Allgemeinen, aber "es wäre viel sinnvoller, wenn man den Ausbau des gigantischen Straßennetzes überdenken würde. Jede neue Straße, die nicht gebaut wird, hilft der Natur und den Tieren mehr, als ein paar Blumen am Straßenrand“.

(ts)

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quelle: bild: twitter/markus_soeder | montage: gk/watson.de
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