In der Corona-Pandemie waren auch viele Auszubildende im Homeoffice, anstatt wie eigentlich gedacht im Betrieb unter direkter Anleitung zu lernen.Bild: dpa / Christin Klose
Deutschland
10.06.2021, 14:4331.07.2021, 16:25
Auszubildende sollten vor Ort unter Anleitung erfahrener Kolleginnen
und Kollegen arbeiten. Während der Pandemie sah und sieht das oft
anders aus, zeigt eine Umfrage. Nicht alle Azubis fanden das gut.
Ausbildung im Homeoffice: Meinungen der Azubis gehen auseinander
Für eine ganze Generation von Auszubildenden hat
die Corona-Pandemie zu außergewöhnlichen Ausbildungsbedingungen
geführt. In einer Umfrage gab deutlich mehr als die Hälfte der
Auszubildenden (58 Prozent) an, im Jahr 2020 im Homeoffice gearbeitet
zu haben. Das geht aus einer Azubi-Studie im Auftrag des Recruiting-
und Testanbieters "u-form Testsysteme" hervor, für die unter anderem
mehr als 5600 Schüler, Schülerinnen und Auszubildende befragt wurden.
Die Meinungen zum Homeoffice gingen unter den Azubis auseinander. 28
Prozent sagten, die Möglichkeit dort zu arbeiten, habe die Qualität
ihrer Ausbildung negativ beeinflusst. Nahezu ein Drittel (31 Prozent)
sah dagegen positive Effekte. Für vier von zehn Azubis machte die
Homeoffice-Option keinen Unterschied.
Viele würden die Homeoffice-Möglichkeit auch künftig gerne behalten
und finden, dass Gesetze dafür geändert werden sollten. Nur ein
Fünftel (20 Prozent) sprach sich ausdrücklich dagegen aus. Die
Antworten der Befragten stammen aus den Monaten Januar bis März 2021.
In der Regel ist es nicht vorgesehen, dass Auszubildende im
Homeoffice arbeiten. Aus dem Berufsbildungsgesetz geht hervor, dass
Ausbilder und Azubi überwiegend vor Ort im Betrieb sein sollten,
damit Azubis unter Anleitung arbeiten können. Während der Pandemie
haben aber viele Betriebe zum Schutz der Beschäftigten und Azubis
Ausnahmeregelungen gefunden.
(vdv/dpa)