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Abitur in Bayern: Das Mathe-Abi war nicht zu schwer – sagt dieser Lehrer

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Bild: privat/screenshot/montage: watson
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Das Mathe-Abi war gar nicht zu schwer – sagt dieser Lehrer aus Bayern

07.05.2019, 17:44
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In ganz Deutschland wird über die bayerischen Abiturprüfungen gesprochen. War die Mathe-Prüfung zu schwer? Tausende Schüler sehen das so. Sie haben eine Petition gestartet und fordern, den Notenschlüssel anzupassen – sprich: bessere Noten für alle.

Der Gymnasiallehrer Niklas Kellner aus München sagt jedoch: Die Prüfungen seien nicht so schwer gewesen, dass diese Forderungen gerechtfertig sind.

Kellner unterrichtet nicht nur an einer Schule, er gibt auch Nachhilfe und betreibt einen Youtube-Kanal, auf dem er Mathe-Aufgaben erklärt. Darunter auch mehrere Aufgaben aus der diesjährigen Abiprüfung.

So sieht das aus:

In den Kommentaren beglückwünschen manche bayerische Abiturienten sich selbst dazu, in der Prüfung den richtigen Lösungsweg genommen zu haben. Andere beschweren sich hingegen darüber, wie schwer die Aufgaben gewesen seien. Aber sind sie das wirklich?

Ein Anruf bei Niklas Kellner.

"Es geht um kreatives Denken"

"Die Aufgaben bestanden zum Teil aus extrem viel Text", gibt er zu. Die Schwierigkeit bestehe dann darin, in der Prüfungssituation zu verstehen: "Was wollen die eigentlich von mir?"

Sobald man die Aufgabenstellung aber verstanden habe, seien die Aufgaben in wenigen Minuten zu rechnen gewesen, sagt Niklas Kellner. Einige Schülern kritisieren außerdem, es habe in der Prüfung weniger 'Standardaufgaben' gegeben.

Kellner sagt dazu:

"Die Schüler sollen kreativ denken und ihre Kompetenzen unter Beweis stellen."

Nur ein gewisser Anteil der Aufgaben solle daraus bestehen, bekannte Aufgabentypen zu reproduzieren, es gehe jedoch um mehr als Auswendiglernen.

Darauf würden die Schüler auch im Unterricht vorbereitet. "Aber es ist auch klar, dass am Ende nicht alle eine Eins schreiben können." Kellner gesteht jedoch ein: "Wir Lehrer müssen aber auch kritikfähig sein. Und wir müssen uns solche Beschwerden anschauen und gucken, ob es vielleicht wirklich zu viel Text gab, der die Aufgaben komplizierter gemacht hat."

Das sagt der Lehrer zur Beschwerde-Petition:

Kellner findet:

"Die Prüfung war nicht so schwer, dass es gerechtfertigt wäre, den Notenschlüssel anzupassen."

Der Mathelehrer hat noch weitere Kritik an der Schüler-Petition: "Ich finde auch die Beschwerde in ihrer Art und Weise nicht gerechtfertigt", erklärt er. "Die ist etwas undifferenziert, weil gar nicht klar gemacht wird, welche Aufgabentypen eigentlich zu schwer gewesen sein sollen." Er selbst habe eine Schülerumfrage gestartet, um herauszufinden, welche der Aufgaben die Schüler besonders schwer fanden. Im Ergebnis seien schließlich alle möglichen Aufgaben aufgetaucht.

(fh)