Das neugewählte CDU-Präsidium ist am Montag zu ersten Beratungen mit dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet zusammengekommen. Wegen der Corona-Pandemie schaltete sich die engste Parteispitze um kurz nach 9.00 Uhr online zur konstituierenden Sitzung zusammen. Laschet war bereits um 8.00 Uhr in der Parteizentrale angekommen. Er ging ohne Kommentar an den wartenden Journalisten vorbei ins Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. Von 11.00 Uhr an wollte der größere Bundesvorstand der CDU ebenfalls in einer Schaltkonferenz mit Laschet beraten. Gegen 13.30 Uhr wollte der CDU-Chef die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.
Bei der aus Rechtsgründen nach dem Online-Parteitag notwendigen Briefwahl hatte Laschet 796 von 980 abgegebenen gültigen Stimmen erhalten. Nach CDU-Angaben votierten 159 Delegierte gegen Laschet, 22 enthielten sich, drei Stimmen waren ungültig. Da die CDU laut Statut ungültige Stimmen und Enthaltungen nicht berücksichtigt, errechnete sie eine Zustimmung von 83.35 Prozent. Mit Enthaltungen und ungültigen Stimmen kam Laschet auf 81.22 Prozent.
Laschets Gegenkandidaten, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen, hatten dem neuen Parteivorsitzenden nach der Bekanntgabe des Briefwahl-Ergebnisses am Freitag auf Twitter gratuliert. Während Röttgen dem Präsidium angehört, hatte Merz auf eine Wahl in die Parteispitze verzichtet.
In der CDU war angesichts des knappen Ergebnisses für Laschet bei der Stichwahl gegen Merz auf dem Online-Parteitag eine Spaltung der Partei zu Beginn des Superwahljahres mit der Bundestagswahl im September befürchtet worden.
(hau/dpa)