Karl Lauterbacht wird bei dieser Demonstration in Braunschweig als "Witzfigur" betitelt.Bild: dpa / Moritz Frankenberg
Deutschland
Erneut haben bundesweit Zehntausende Menschen gegen
die aktuellen Corona-Maßnahmen demonstriert. In einigen Städten gab
es am Montagabend auch Gegendemonstrationen. Nicht überall ging es friedfertig zu: Ein 26-Jähriger erlitt in
Regensburg schwere Kopfverletzungen, wie die Polizei mitteilte.
Rettungskräfte brachten ihn demnach in ein Krankenhaus.
Frau verletzt Polizisten
Zudem seien
zwei Gruppen am Rande einer Versammlung aneinander geraten, mehrere
Menschen seien verletzt worden. Weitere Details waren zunächst noch
unklar. Eine 23-Jährige verletzte den Angaben zufolge einen
Polizisten mit Tritten und Schlägen.
In Lübeck demonstrierten am Montagabend etwa 1300 Menschen gegen die
Corona-Beschränkungen protestiert. Insgesamt sei die Versammlung zwar
friedlich verlaufen, doch kurz nach Ende habe es eine
Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern auf dem Heimweg und einer
weiteren Gruppe gegeben, teilte die Polizei mit. Die Beamten hätten
die Personalien der zwölf Beteiligten aufgenommen. Es werde wegen
Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Die genauen
Hintergründe der Auseinandersetzung waren noch unklar.
Polizisten mit Eiern beworfen
Etwa 9000 Menschen kamen zu Versammlungen und Protestzügen in
Mecklenburg-Vorpommern, wie die Polizei mitteilte. In Rostock hatte
die Ordnungsbehörde mehrere Proteste untersagt, dennoch seien Gruppen
durch die Innenstadt gezogen. Es kam den Angaben zufolge zu
Böllerwürfen, die Beamten mussten mehrfach einschreiten. Mehrere
Menschen wurden demnach in Gewahrsam genommen. In Grimmen wurden laut
Polizei Beamte aus einer Wohnung heraus mit Eiern beworfen und
beleidigt.
In Thüringen demonstrierten rund 25.000 Menschen gegen die Maßnahmen.
25 Personen seien angezeigt worden, unter anderem wegen Verstößen
gegen das Versammlungsgesetz sowie Widerstandes gegen
Vollstreckungsbeamte. In Jena sei zudem eine Maßnahmenkritikerin von
einer Gegendemonstrantin verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Es gibt Menschen, die glauben, es gebe einen Schießbefehl gegen Demonstranten
Am Montagabend versammelten sich in Ostfildern etwa 200 Menschen zu
einer angemeldeten Versammlung, um gegen Corona-Maßnahmen zu
demonstrieren. Polizeiangaben zufolge verlief die Demonstration
friedlich. Zuvor hatte aber eine Ankündigung des Oberbürgermeisters
von Ostfildern eine Protestwelle in sozialen Medien ausgelöst. In
bestimmten Chatgruppen hieß es sogar, es gebe einen "Schießbefehl"
auf die Demonstranten. OB Christof Bolay (SPD) und die Polizei
Reutlingen machten deshalb öffentlich auf diese Tatsache aufmerksam. "Der
Einsatz der Schusswaffe zur Durchsetzung eines Versammlungsverbots
ist ausgeschlossen."
(andi/dpa)